Handchir Mikrochir Plast Chir 2006; 38(4): 233-239
DOI: 10.1055/s-2006-924299
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Bottoming out“ bei Mammaaugmentation - Möglichkeiten der Prävention und Korrektur[1]

Bottoming Out in Augmentation Mammaplasty - Correction and PreventionJ. Hoch1 , A. Stahlenbrecher1
  • 1Klinik für Hand-, Brust- und Plastische Chirurgie (Chefarzt: Prof. Dr. J. Hoch), Klinikum Neustadt/Holstein
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Publication History

Eingang des Manuskriptes: 19.1.2006

Angenommen: 29.5.2006

Publication Date:
21 September 2006 (online)

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Definition und Häufigkeit

Ein sich kaudal der Submammarfalte abzeichnendes Implantat wird in der englischsprachigen Literatur als „bottoming out“ bezeichnet. Kennzeichen dieser seltenen Komplikation ist eine kaudale Dezentrierung des Implantates mit Vergrößerung des Abstandes zwischen Areola und Submammarfalte. Grundsätzlich können zwei Mechanismen zu dieser Vergrößerung führen: Entweder wird die ursprüngliche Submammarfalte unter Einbeziehung der Oberbauchhaut in die Brustform aufgebrochen oder der subareoläre Weichteilmantel weitet sich durch die Schwerkraft des Implantates. Tebbetts [[13]] listet über 53 verschiedene gewebsspezifische und technisch-chirurgische Faktoren auf, die das Ergebnis einer Augmentation beeinflussen können. Die speziellen Gründe für ein Bottoming out werden einerseits in der chirurgischen direkten Läsion der Submammarfalte oder der fehlerhaften Auswahl eines zu großen Implantates gesehen. Auch eine Kortisoneinwirkung bei doppellumigen Implantaten wird angeschuldigt. Andererseits können genetische Faktoren wie eine vermehrte Gewebelaxizität oder anatomische Variationen im Submammarbereich eine Implantatdislokation begünstigen. Der kaudal-lateral dislozierende Einfluss der Pektoralismuskulatur auf das Implantat nach einer submuskulären Augmentation kann ebenfalls ein Bottoming out bewirken [[3], [13]].

Angaben über die Häufigkeit eines Bottoming out differieren in der Literatur zwischen 0,4 und 16,7 % [[5], [7], [12], [14]].

1 Nach einem Vortrag anlässlich der gemeinsamen Jahrestagung der VDPC, VDÄPC und ÖGPÄRCH in München, 27. September bis 1. Oktober 2005