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DOI: 10.1055/s-2006-924989
In eigener Sache
To our ReadersPublication History
Publication Date:
27 January 2006 (online)
Ein turbulentes Jahr 2005 liegt hinter uns. Was wird das Jahr 2006 uns bringen?
Das Gesundheitswesen in Deutschland wird wie ein Schiff auf hoher See durchgerüttelt, und vieles, was befürchtet wurde, ist eingetreten. Die im Gesundheitsmodernisierungsgesetz geäußerten hehren Ziele des Gesetzgebers wie Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit, Transparenz und Stärkung der Eigenverantwortung der Patienten, Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und freien Berufe im Gesundheitswesen sowie Abbau der Bürokratie wurden weitgehend verfehlt. In den letzten Wochen und Monaten standen vor allem die Arbeitsbedingungen in Klinik und Praxis sowie die überbordende Bürokratie im Mittelpunkt der Kritik. Wie Mehltau hat sich eine tiefgehende Frustration der „Leistungserbringer” ausgebreitet, vor allem bei den Ärzten, sei es im Krankenhausbereich, sei es im niedergelassenen Vertragsbereich. Von dieser Entwicklung wurde auch unser Fach nicht verschont.
Aus diesem Tal müssen wir heraus! Es wächst das Bewusstsein bei vielen (allen?), dass es so nicht weitergehen kann, und dies gibt Anlass zur Hoffnung! Wir werden uns den Herausforderungen einer veränderten Welt der Medizin, die sich dem allgemeinen Trend der Effizienzsteigerung, d. h. mehr Qualität bei geringeren Kosten, nicht entziehen kann, stellen. Unser Fachgebiet weist Stärken auf, die uns den Weg zeigen können: Bereitschaft zur Interdisziplinarität und Interprofessionalität, Teamgeist und Orientierung an unseren „Kunden”, allen voran den Patienten und natürlich auch den operativen Partnern aller medizinischen Disziplinen. Die Schwächen des Faches innerhalb des DRG-Systems, nämlich die Tatsache, dass wir weniger auf der Erlösseite als auf der Kostenseite verortet sind, sollte durch präzise Darstellung unserer Leistungen im Gesamtgefüge der Patientenbehandlung zu überwinden sein. Die perioperativen anästhesiologischen Leistungen sind für den Gesamterfolg der Therapie maßgeblich und nicht substituierbar und haben demnach „ihren Preis”, den es nachvollziehbar zu veranschaulichen gilt. Dies gilt für alle vier Säulen unseres Faches mit der Anästhesie, der Intensivmedizin, der Notfallmedizin und der Schmerztherapie. Dieser Prozess der Veränderung wird auch in 2006 anhalten. Unsere wissenschaftliche Gesellschaft DGAI und der Berufsverband BDA werden diesen Prozess mit voller Kraft vorantreiben. Dabei ist das Engagement eines jeden Einzelnen gefragt.
Auch unsere Zeitschrift AINS verändert sich mit den neuen Ansprüchen der Leser und Abonnenten. Blickt man zurück, so ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess über viele Jahre deutlich zu erkennen. Herausgeber und Verlag haben der Zeitschrift immer wieder - behutsam und auf die Qualität achtend - ein neues Gesicht gegeben. Dieser Prozess wird auch in 2006 weitergeführt werden, und es ist zu hoffen, dass dabei sowohl die Wünsche der Leser als auch die Ansprüche des Faches auf Professionalität und Qualität der Fort- und Weiterbildung und der Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse - nämlich der Rationale unseres klinischen Handelns - Rechnung getragen werden kann.
Die schriftführenden Herausgeber wünschen Ihnen im Namen aller Mitherausgeber und Autoren und im Namen des Verlages für das Jahr 2006 alles Gute, Gesundheit, Erfolg und Glück im privaten und im beruflichen Umfeld.
H. A. Adams
G. Benad
G. Hempelmann
C. Krier
J. Schulte am Esch