Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2006; 1(2): 95-122
DOI: 10.1055/s-2006-924991
Schultergürtel und obere Extremität
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schulter und Schultergürtel - Luxationen

N.  P.  Südkamp1 , M.  Jaeger1
  • 1Department Orthopädie und Traumatologie, Universitätsklinikum Freiburg
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Publication Date:
01 March 2006 (online)

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Der Schultergürtel ist ein komplexes anatomisches Gebilde, das aus 3 echten und 2 Nebengelenken besteht und als eine funktionelle Einheit zu betrachten ist. Luxationen des Sternoklavikulargelenkes sind sehr selten. Dagegen prädisponiert die große, überwiegend ligamentär und muskulär gesicherte Bewegungsfreiheit des Glenohumeralgelenkes zu gehäuft auftretenden Luxationen insbesondere des sportlich aktiven Menschen. Zum Verständnis der Luxationen trägt eine genaue Kenntnis der Anatomie sowie der biomechanischen Besonderheiten der jeweiligen Gelenke bei.

Bei Luxationen aller 3 Gelenke des Schultergürtels ist eine subtile Diagnostik Voraussetzung für eine genaue Klassifikation der Verletzung. Diese ist wiederum Grundlage einer patientengerechten Therapie. In diesem Beitrag wird daher ein besonderes Augenmerk auf die klinische Diagnostik und Klassifikation der Luxationen gelegt. Darauf aufbauend werden Therapiekonzepte aufgezeigt, die von konservativen Behandlungsmethoden bis zu operativen, bei glenohumeralen Luxationen überwiegend arthroskopischen Stabilisierungsverfahren reichen. In der Hand des Geübten sind mit arthroskopischen Techniken ähnlich gute Ergebnisse wie durch die etablierten Standards der offenen Operationsverfahren zu erreichen.