Intensivmedizin up2date 2006; 2(1): 29-38
DOI: 10.1055/s-2006-925004
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Volumenersatztherapie - Ziele

Daniel  A.  Reuter, Volker  Eichhorn, Alwin  E.  Goetz
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Publication Date:
14 February 2006 (online)

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Kernaussagen

Das primäre Ziel einer Volumenersatztherapie bei Intensivpatienten mit intravasalen Volumenverlusten ist die Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Makrozirkulation. Organschäden sollen so verhindert und Funktionseinschränkungen vermieden oder behoben werden. Daher muss die Steuerung einer akuten Volumenersatztherapie auf funktionelle, physiologische Ziele ausgerichtet sein.

Die Einleitung, Überwachung und Steuerung einer Volumenersatztherapie kann durch eine volumetrische Erfassung der kardialen Vorlast mit Thermodilution (GEDVI, RVEDVI) oder Echokardiographie (LVEDAI) in Kombination mit funktionellen Parametern zur Erfassung der Volumenreagibilität (SVV, PPV) sinnvoll durchgeführt werden.

Der Therapieerfolg bzw. Verlauf dieser Optimierung des intravasalen Füllungszustandes sollte erfasst werden anhand von funktionellen Größen wie der Verbesserung des Herzzeitvolumens und anhand der Sauerstoffversorgung des Gewebes (zentralvenöse Sauerstoffsättigung). Gleichzeitig müssen jedoch auch die potenziellen Gefahren einer forcierten Volumenersatztherapie bedacht werden (Volumenüberladung mit kardiozirkulatorischer Dekompensation, Anstieg des extravaskulären Lungenwassers, Oxygenierungsstörungen, Beeinträchtigung der Blutgerinnung).

Literatur

Dr. med. Daniel A. Reuter

Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin

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