Intensivmedizin up2date 2006; 2(2): 177-193
DOI: 10.1055/s-2006-925309
Pädiatrische Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pulmonale Hypertonie im Kindesalter

Dietmar  Schranz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Juli 2006 (online)

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Kernaussagen

Die pulmonale Hypertonie wurde - basierend auf pathophysiologischen Prozessen an den Lungengefäßen, die allen Formen gemeinsam sind - durch eine WHO-Konferenz 2003 neu klassifiziert.

Die Diagnosestellung basiert auf den molekularen Mechanismen, die der Pathophysiologie der IPAH sowie den sekundären pulmonalen Hypertonien bei angeborenen Herzfehlern und bei alveolärer Hypoxämie zugrunde liegen. Hinweise auf eine PAH gibt die Anamnese. Die Echokardiographie erlaubt die Diagnose und in vielen Fällen auch die Klärung der Ursache. Die invasive Untersuchung des Lungengefäßbetts ist die Basis für die Therapiestrategie.

Die Therapie richtet sich nach dem klinischen Bild (Funktionsstadien). Eine vasodilatative Therapie ist bei Kindern bei bis zu 20 - 40 % der Fälle, bei Erwachsenen jedoch nur bei 10 % möglich. Mehr als 60 % der Patieneten bedürfen einer antiproliferativen Behandlung. Behandlungserfolge sind eine Verlangsamung des fortschreitenden Krankheitsprozesses mit einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit. Neue antiproliferative Behandlungskonzepte sind in Aussicht. Die Lungentransplantation ist noch keine Langzeitlösung.

Die Fortschritte im Gesamtmanagement der Erkrankung erfordern eine ständige Aktualisierung aller Empfehlungen. Aber schon jetzt gibt es feststehende Abläufe und Prioritäten zu Diagnostik und Therapie. Ziel ist es, die Diagnose „pulmonale Hypertonie” zu sichern, sie entsprechend der neuen Klassifikation zuzuordnen, die geeignetste der möglichen Therapieformen zu suchen und die Prognose einzuschätzen.