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DOI: 10.1055/s-2006-926483
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
DMP Diabetes mellitus Typ 2: Kooperation oder Widerstand der Hausärzte?
Does the Disease Management Program for Diabetes Encounter Resistance or Cooperation in the General Practitioner?Publication History
Publication Date:
06 February 2006 (online)
Zusammenfassung
Ziel der Studie: Es ging um die Erfassung der Einstellung von Hausärzten zum DMP Diabetes Typ 2 im zeitlichen Verlauf. Weiteres Ziel war die Erfassung von Aspekten der praktischen Umsetzung des DMP: Teilnahmeverhalten und Teilnahmemotive der Hausärzte sowie Patienteneinschluss. Methodik: Ende 2003 und 2004 wurde jeweils eine postalische Totalerhebung bei Hamburger Hausärzten (n = 1 230) mittels Fragebogen durchgeführt, die Rücklaufquote ohne Erinnerung betrug 20 bzw. 16 %. Ergebnisse: Hausärzte, die 2004 am DMP Diabetes teilnahmen (81 % der Antwortenden), haben im Median ein Drittel der Diabetiker ihrer Praxis eingeschlossen. 65 % dieser Ärzte glaubten aber nicht, dass die Patienten von der Teilnahme am DMP profitieren, 47 % lehnen DMP generell ab und nur 66 % gaben an, sich nach den Empfehlungen zur medikamentösen Therapie zu richten. Nur knapp die Hälfte der am DMP teilnehmenden Ärzte warb bei den Patienten aktiv für eine Teilnahme, ein Fünftel riet ihren Diabetikern sogar davon ab. Die Hausärzte nahmen offenbar vor allem aufgrund der Patientennachfrage und des öffentlichen Druckes teil, weniger aber aus inhaltlichen Gründen. 2003 waren die Kritik an diesem Programm und der Pessimismus in Bezug auf einen Nutzen noch stärker ausgeprägt als 2004. Schlussfolgerung: Die Teilnahme der Hausärzte am DMP Diabetes ist geprägt von Zweifeln und Halbherzigkeit, nicht nur, aber auch in Bezug auf den Patienteneinschluss. Ob Patientengruppen, die profitieren könnten, systematisch nicht eingeschlossen werden, bedarf einer näheren Untersuchung.
Abstract
Aim of the study was to seize the attitudes of General Practitioners (GPs) towards the disease management program (DMP) for type 2 diabetes implemented in summer 2003 in Germany. Moreover we were interested in the way GPs realise the program in daily practice, e. g. how many patients and which patients they include. Method: A postal questionnaire was sent twice to all GPs in the region of Hamburg (n = 1.230), in November 2003 and in December 2004. Response rate without reminder was 20 respective 16 percent. Results: In 2004 81 percent of the GPs taking part in the survey participate in the DMP. These doctors include a third of their patients with type 2 diabetes into the program. 65 percent of the GPs nevertheless do not believe, that the patients will benefit from the program. 47 percent of the participating GPs object to DMP in general. Only 66 percent say they follow the DMP guidelines for pharmacotherapy. Half of the doctors state they actively canvass patients for the program, while one fifth says they advice patients against participation. The GPs participate in first line to supply the demand of the patients and because of the public pressure less because they think the DMP is good in respect of content. In 2003 critics and pessimism regarding benefit for patients were even stronger than in 2004. Conclusions: GPs participate in the DMP diabetes half-heartedly and with doubts. The results suggest selections in the inclusion of patients. Further research should find out whether patients being likely to profit from the DMP are systematically not included.
Schlüsselwörter
DMP - Hausarzt - Einstellung - Diabetes mellitus Typ 2
Key words
Disease management program - General Practice - Attitudes - diabetes mellitus type 2
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Dr. Sandra Dunkelberg
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
Martinistr. 40
20246 Hamburg
Email: dunkelbe@uke.uni-hamburg.de