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DOI: 10.1055/s-2006-926683
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Multifokale Weichteiltuberkulose bei einem Patienten ohne akute pulmonale Beteiligung
Publikationsverlauf
eingereicht: 25.11.2005
angenommen: 1.3.2006
Publikationsdatum:
15. Mai 2006 (online)
Einleitung
Eine isolierte Brustwandbeteiligung wird bei der Tuberkulose nur selten beobachtet und umfasst 1 - 5 % aller Fälle der Tuberkulose des muskuloskelettalen Systems. Diese ist wiederum weit weniger häufig als die pulmonale Infektion allein und beinhaltet lediglich 1 - 2 % aller Tuberkuloseerkrankungen insgesamt (Morris et al. Brit J Radiol 2004; 77: 449 - 457). Bei einer Brustwandbeteiligung finden sich am häufigsten Läsionen im Randbereich des Sternums und entlang der Rippen. Vermutlich ist ein Befall der Brustwandlymphknoten Resultat einer Pleuritis, welche selbst durch eine Invasion von Tuberkelbakterien entsteht. Raumforderungen bestehend aus Ansammlungen von verkäsendem Material aus den nekrotischen Lymphknoten werden „Kalte Abszesse” genannt. Diese können die Thoraxwand durchbrechen und zu meist schmerzlosen und nicht geröteten Schwellungen führen. Systemische Symptome wie Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust sind möglich, bei Ausbleiben einer pulmonalen Infektion jedoch eher selten. Aufgrund des chronischen und beschwerdearmen Verlaufes wird die Diagnose daher oft erst verspätet gestellt. Bildgebende Methode der Wahl zur Darstellung von Lokalisation und Größenausdehnung der Läsionen sowie zur Beurteilung begleitender knöcherner Destruktionen ist die kontrastmittelunterstützte Computertomographie mit der Möglichkeit zur multiplanaren Rekonstruktion.
Dr. Andreas Gottschalk
89081 Ulm
eMail: andreas.gottschalk@gmx.net