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DOI: 10.1055/s-2006-927013
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Chorionkarzinom
Publication History
eingereicht: 4.5.2006
angenommen: 23.5.2006
Publication Date:
29 November 2006 (online)

Einleitung
Das Chorionkarzinom ist eine seltene Erkrankung, die zu den malignen gestationsbedingten Trophoblasttumoren zählt. Der Hälfte der Fälle geht eine Blasenmole voraus, 22,5 % treten nach normalen Schwangerschaften und 25 % nach einem vorausgegangenem Abort auf, während 2,5 % der Fälle nach ektopen Schwangerschaften beobachtet wurden (Horn L C et al. Zentralbl Gynaekol 1996; 118: 591 - 597). Die Klinik wird durch eine starke Blutung oder eine fehlende Uterusrückbildung dominiert, oft wird eine Diagnose jedoch erst bei Fernmetastasen in Leber, Lunge oder Gehirn gestellt. Sehr häufig werden auch Vergrößerungen oder zystische Transformationen der Ovarien infolge des Hormoneinflusses beobachtet. Oft wird eine Diagnose bereits durch die transvaginale Sonographie und die Bestimmung des βHCG-Spiegels und die Anamnese gestellt, in Zweifelsfällen ist zur weiterführenden bildgebenden Diagnostik das MRT Mittel der Wahl. Der βHCG-Spiegel ist nicht nur zur Diagnosefindung wichtig, sondern korreliert gleichsinnig mit dem Risiko (Berkowitz RS, Goldstein DP. Cancer 1995; 76: 2079 - 2085; Seckl MJ, Newlands ES. Gen Diagn Pathol 1997; 143: 159 - 171) und ist ein wichtiger Parameter zur Risikostratifizierung nach WHO (Tab. [1]). Aufgrund der raschen Metastasierung sollte im Rahmen des Stagings immer ein ergänzendes Thorax-Abdomen-CT mit KM sowie ein MRT des Schädels durchgeführt werden.
Tab. 1 Risikostratifizierung der Trophoblasttumore nach WHO. < 5 Pkt. = niedriges Risiko; 6 - 9 Pkt. = mittl. Risiko; > 9 Pkt. = hohes Risiko Faktor Punkte 0 1 2 6 Alter < 39 > 39 frühere Gravid. Mole Abort unbek. ausgetragen ausgetragen Intervall (Mon) Gravid./Chemother. < 4 4 - 7 7 - 12 > 12 βHCG (IU/ml) 1 000 1 000 - 10 000 10 000 - 100 000 > 100 000 ABO-Grp. Pat./Part. A0/A0 od. A0/unbek. B/A0 od. AB/A0 Anzahl MTS 0 1 - 4 4 - 8 > 8 MTS-Lokalisation Lunge, Vagina Milz, Niere Magen-Darmtrakt, Leber Gehirn größterTumordurchmesser (cm) < 3 3 - 5 4 - 8 > 8 vorangegangene Chemotherapie keine Monotherapie Polytherapie
Dr. Alexander Petrovitch
07740 Jena
Email: alexander.petrovitch@med.uni-jena.de