Z Geburtshilfe Neonatol 2006; 210(1): 18
DOI: 10.1055/s-2006-931510
Kommentar
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Einführung zu den interdisziplinären Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland von 6 Fachgesellschaften

Introduction to the Interdisciplinary Recommendations on the Structural Prerequisites for Perinatal Care in Germany from 6 Specialist SocietiesK. Bauer1
  • 1Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. März 2006 (online)

Die unten abgedruckten „Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland”, sind in interdisziplinärer Zusammenarbeit von sechs wissenschaftlichen Fachgesellschaften erarbeitet worden und beschreiben erstmals detailliert komplementäre Versorgungsstufen für die Geburtsmedizin und für die Neonatologie in Deutschland. Diese Empfehlungen entstanden zeitgleich, aber unabhängig von der „Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen” die der Gemeinsame Bundesausschuss, der ein Gremium der Gesundheitsverwaltung ist, im September 2005 beschlossen hat.

Seit den 1989 von der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin veröffentlichten „Empfehlungen zur Struktur von Perinatal-Zentren” [1] hat sich die perinatologische Versorgung in Deutschland weiter entwickelt und deutlich verändert, so dass die Erarbeitung aktueller Empfehlungen zur Organisation der Versorgung von Früh- und Neugeborenen in Deutschland dringend geboten war.

Anfang 2005 konstituierte sich auf Initiative des Vorstands der DGPM eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, die ausgehend von den 2004 erarbeiteten „Empfehlungen der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin für strukturelle Voraussetzungen der neonatologischen Versorgung von Früh- und Neugeborenen in Deutschland” und unter Beteiligung möglichst vieler relevanter wissenschaftlicher Fachgesellschaften komplementäre Versorgungsstufen sowohl für die Geburtsmedizin als auch für die Neonatologie definieren sollte.

Am 14. März 2005 traf sich diese Arbeitsgruppe mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin, der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin erstmals in Frankfurt am Main. Nach mehreren Sitzungen verabschiedete sie am 20.09.2005 die unten abgedruckten Empfehlungen, die inzwischen von den Vorständen aller beteiligten Gesellschaften konsentiert wurden.

Die besonderen Stärken dieser Empfehlungen sind der interdisziplinäre Ansatz, der durch Beteiligung von 10 Spezialisten aus 6 wissenschaftlichen Fachgesellschaften eine fundierte Wissensbasis und die Berücksichtigung vielfältiger Aspekte der perinatologischen Versorgung garantiert, die klare Definition von komplementären Versorgungsstufen sowohl für die Geburtsmedizin als auch für die Neonatologie, die Strukturmerkmale und Zuweisungskriterien der einzelnen Versorgungsstufen detailliert benennt und die klare Zielsetzung einer risikoadjustierten Regionalisierung als Voraussetzung einer wissenschaftlich begründeten, bedarfsgerechten und hochwertigen Perinatalmedizin.

Prof. Dr. Karl Bauer
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin

Literatur

  • 1 Berg D. Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin zur Struktur von Perinatal-Zentren.  Perinatalmedizin. 1989;  1 S2-24
  • 2 Gemeinsamer Bundesausschuss. Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen. Dt Ärzteblatt 2005 102: B2381-2383

Prof. Dr. Karl Bauer

Johann Wolfgang Goethe-Universität

Klinik für Kinderheilkunde I

Neonatologie

Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt am Main

eMail: karl.bauer@kgu.de