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DOI: 10.1055/s-2006-933712
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Umsetzung von Allgemeinmaßnahmen bei Herzinsuffizienz
Transformation of general measures by patients in heart failurePublication History
eingereicht: 28.10.2005
akzeptiert: 24.2.2006
Publication Date:
23 March 2006 (online)


Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung: Nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen und Impfprophylaxe gegen Pneumokokken und Influenza sind ein integraler Bestandteil in der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz. Über ihre Implementation existieren aber bislang wenige Daten. Unsere Studie sollte Verhaltensänderungen bzw. mitgeteilte Umsetzungen von Lebensstilmaßnahmen im Längsschnitt untersuchen.
Patienten und Methodik: Von 151 hospitalisierten Patienten mit Herzinsuffizienz konnten 91 (77 Männer, 14 Frauen; Durchschnittsalter 68 Jahre) in die Studie eingeschlossen werden. Zu Erhebungsbeginn und ein Jahr nach Entlassung wurde die Einhaltung nicht-pharmakologischer Maßnahmen durch ein standardisiertes Interview erfasst. Bei der Verlaufsbefragung wurde zudem untersucht, welche Informationsquellen in Bezug auf die Herzinsuffizienz favorisiert wurden.
Ergebnisse: Beim 1-Jahres-Verlauf wurden nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Behandlung der Herzinsuffizienz häufiger genannt als zum Zeitpunkt der Erstbefragung (signifikant für „Arztbesuch bei Gewichtszunahme” (24,3 % vs. 57,1 %; p < 0,001) und „kochsalzarme Ernährung” (41,4 % vs. 70,0 % ; p < 0,001). Patienten mit Wiedereinweisung gaben im Verlauf mehr Lebensstilmaßnahmen an als Patienten ohne erneuten Krankenhausaufenthalt (3,6 vs. 3,1, n. s.). In der Informationsgewinnung über die Herzerkrankung spielten Hausärzte für die Mehrzahl der Patienten eine entscheidende Rolle.
Schlussfolgerungen: Ein Jahr nach Hospitalisation achteten Patienten mit Herzinsuffizienz häufiger auf ergänzende Therapiemaßnahmen als vorher. Insgesamt werden begleitende Maßnahmen aber immer noch verhältnismäßig selten umgesetzt. Hausärzte werden bei Herzinsuffizienz als die wichtigste Informationsquelle angesehen und könnten diesen Vertrauensbonus durch eine intensive Unterstützung bei der Modifikation des Lebensstils nutzen.
Summary
Background and objective: Non-pharmacological treatment (NPT) and immunization with influenzal and pneumococcal vaccines are an integral part in the management of heart failure (HF). However, few data are available about the implementation of NPT in real life. The aim of this study was to analyse long-term changes in behavior and the use of self-care strategies by patients with HF.
Patients and methods: 91 of 151 patients in HF (77 men, 14 women; mean age 68) at the Göttingen University Hospital were recruited to the study. Implementation of NPT was assessed during the hospital stay and one year after discharge by standardized interviews. Additionally, patients were also asked about their preferred sources of information about HF.
Results: Compared with the baseline data, NPT were more frequently named after one year (significant increase for "See the doctor in case of weight gain" [24.3% vs. 57.1%; p<0.001] and „Dietary salt restriction“ [41.4% vs. 70.0%; p<0.001]. Patients who had been readmitted reported NPT more frequently than those who had not previously been admitted to hospital (3.6 vs. 3.1, n.s). The majority of patients considered general practitioners to be the most important source for information on HF.
Conclusions: One year after discharge more patients had become aware of NPT. On the whole lifestyle modification is still relatively uncommon. General practitioners are seen as the most important informants on the management of HF and could use this trust to promote greater implementation of NPT by their patients.