Allgemeine Homöopathische Zeitung 1961; 206(12): 739-749
DOI: 10.1055/s-2006-935081
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Dr. Hans Wapler und die Umkehrregel

G. Robert Kerl
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Dr. Hans Wapler (f 1951) war in der Homöopathie ein Führer der reformfreundlichen wissenschaftlich kritischen Richtung. Sein Wirken hat in der Hahnemann-Biographie Fritsches eine vernichtende Kritik erfahren. Sein Bestreben war aber, die Homöopathie als einen Zweig der Allgemeinmedizin einzugliedern. Deshalb unternahm er es, mit führenden Persönlichkeiten der Universitäten in Gedankenaustausch zu kommen und sie über das Wesen der Homöopathie aufzuklären. Außerdem erklärte er in Abweichung von der Lehre Hahnemanns nicht die "Simileregel", die für ihn nur ein Findungsprinzip für die homöopathische Arzneimittelkunde darstellt, sondern das Zutreffen der "Umkehrregel" und der Erfahrung bei der Krankenbehandlung als Maßstab, ob eine Organo- oder Systemotropie im Sinne einer von einem Heilmittel zu erwartenden "Heilwirkung" zu erwarten sei. Er brachte eine stoffliche, quantitative Note in die homöopathische Lehre, die eine größere Möglichkeit zur Beweisbarkeit und zur Anerkennung durch die Allgemeinmedizin darbot als die strenge Befolgung der unveränderten HAHNEMANNschen Lehre. Damit hat er sich ein Verdienst um die homöopathische Wissenschaft erworben.

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