Zusammenfassung
Nach Besprechung des Schwefels hinsichtlich Vorkommen, chemischer Charakteri-stica, allopathischer Anwendung, biologischer Anwesenheit und Aktivität wird die Symptomatologie dieses Polychrestes in ihren wesentlichsten Zügen besprochen und durch einige praktische Fälle gekennzeichnet. Sodann wird der Versuch unternommen, über die tiefgreifenden Stoffwechselvorgänge des Schwefels Klarheit zu gewinnen. Dabei zeigt sich, daß die bevorzugten Erfolgsorgane die Haut und Schleimhäute sind, woraus sich die Folgerung ableitet, daß der Schwefel als großer Brenner ein ausgesprochenes Epithelmittel ist. Unter Einbeziehung des Endothels der Gefäße und serösen Häute sowie des Reticulo-Endothels (RES) unter dem Sammelbegriff Epithel-Zellverband wird die Eigenschaft der Epithelschrankenfunktion zur Aufrechterhaltung des Schwefel-Gleichgewichtes und der damit verbundenen quantitativen Schwefel-Verteilung wie auch der krankheitsbedingt möglichen Schwefel-Aufstauung besprochen. Nach dem Versuch einer Stadien-Einteilung der Schwefel-Pathogenese von funktionellen Zuständen beginnend bis zu organischen Krankheitsveränderungen wird ein kurzer Hinweis auf den möglichen Zusammenhang zwischen Sulfur und Zuckerhaushalt sowie auf verschlimmernde Einflüsse der Schwefel-Behandlung bei gewissen Tbc-Formen und insbesondere bei malignen Tumoren gegeben.