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DOI: 10.1055/s-2006-935308
Symptom, Diagnose, Therapie (Fortsetzung aus H. 9)
Publication History
Publication Date:
13 April 2007 (online)
Zusammenfassung
Die Gallenkolik, ob durch eine steinhaltige Blase ohne Entzündung oder mit Entzündung oder durch Steine im Choledochus oder auch durch andere anatomische Veränderungen, wird immer durch eine plötzliche Drucksteigerung in den Gallenwegen veranlaßt. Die Gallenkoliken haben ganz typische Ausstrahlungszonen, die den Blick auf ganz bestimmte homöopathische Mittel wie Chelidonium und Cheno-podium usw. lenken. Bei uncharakteristischen Schmerzen in der Gallengegend ist ein differentialdiagnostisches Zeichen gegenüber den Ulcusschmerzen im Magen die sogenannte Nausea. Sie kann auch im Vordergrund der Erscheinungen stehen. Hier ist dann an Ipecacuanha zu denken. Für die Therapie ist genau die diagnostische Unterscheidung wichtig, woher die Gallenblasenkoliken kommen. Die Differentialdiagnose muß möglichst früh mit allen zugänglichen Mitteln getroffen werden, da von ihr unter Umständen der weitere Verlauf des Leidens abhängig ist. Vor allen Dingen ist zu entscheiden, wann die Chirurgie das Wort hat. Die Gallenblasenentzündungen und der entzündliche Prozeß in den Gallengängen haben eine ganz andere Schmerzausbreitung wie die Gallenkolik. Sie bedingen auch andere Mittel wie Mercurius dulcis, Bryonia, Echinacin und Chininiim arsenicosum. Auch hier ist die Differentialdiagnose wichtig, ob es sich lediglich um einen entzündlichen Prozeß handelt oder ob eine Perforation der Gallenblase droht oder ob sogar ein Leberabsceß vorliegt.