Allgemeine Homöopathische Zeitung 1966; 211(3): 109-116
DOI: 10.1055/s-2006-935328
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Symptom, Diagnose, Therapie (Forts. aus Heft 12/1965)

Wilhelm Schwarzhaupt
  • 1
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Vom Inneren des Darmes werden keine Schmerzen ausgelöst. Die Schmerzhaftig-keit entsteht im peritonealen Überzug des Darmes, der entweder stark gebläht das Peritoneum reizt oder durch entzündliche Beteiligung des Peritoneums eine Schmerzauslösung verursacht, des weiteren durch Ileus ein Passagehindernis die Alteration verursacht. Colocynthis, Chamomilla, Magnesium, phosphoricum und andere haben dort verschiedenartige Indikationen. Staphisagria kommt dem paralytischen Ileus zu. Der chronisch-mechanische Ileus bietet genauso diagnostische Schwierigkeiten. Die Enteritis macht oft durch entzündliche Beteiligung des Peritoneums Schmerzen, zu denen sich nicht selten ein Exsudat gesellt. Bryonia ist hier ein Hauptmittel. Bestimmte Symptome können Mercurius corrosivus, Colocynthis, Podophyllum oder Aloe indizieren. Apis kommt bei stechenden Schmerzen ohne Durst, Arsen bei brennenden Schmerzen mit Durst, neben Bryonia vor allem bei der Dünndarmbeteiligung in Frage. Dickdarmspasmen 1-IV2 Std. nach Nahrungsaufnahme bei gleichzeitiger Obstipation weisen auf Nux vomica; viel Schleim auf Hydrastis hin. Tumoren im Dickdarm rufen erst in fortgeschrittenen Stadien Schmerzen hervor. Die heftigsten Schmerzen finden sich beim Volvulus und Mesenterialinfarkt. Unklare Schmerzen macht oft die Arteriosklerose der Darmgefäße. Dioscorea villosa oder Seeale können indiziert sein. Ebenso Plumbum jodatum. Das Aneurysma dissecans wird in vivo selten diagnostiziert. Lymphdrüsenschwellungen im Mesenterium machen Koliken im Bauchraum, die denen der Nabelkoliken sehr gleichen. Indiziert sein können Calcium phosphoricum, Calcium jodatum, Baryta jodata und Magnesium carbonicum.