Wahrnehmung, Bedeutung und praktischer Wert des Regelkreises in der Homöopathie

Zusammenfassung

Bei der Betrachtung der homöopathischen Arzneimittelprüfung als Experiment ergibt es sich, daß bei dieser damit praktizierten Fragestellung an die Natur das Versuchsobjekt durch das mit dem Arzneistoff "gefütterte" Individuum dargestellt wird. Wie bei jeder Auswertung eines Versuchs sind auch hier mathematische Verfahren erforderlich. Das Verständnis der Informationstheorie wird durch eine Gegenüberstellung der Beschreibung der Reaktion der menschlichen Pupille auf Lichteinfall in herkömmlicher Weise und unter kybernetischem Aspekt ermöglicht. Der physiologische Vorgang wird in einem Blockschaltbild dargestellt. Aus diesem Diagramm wird durch formale Abstraktion ein kybernetisches Blockschaltbild entwickelt. Dadurch tritt der Regelkreis in seiner zentralen Bedeutung für die Funktion eines jeden kybernetischen Systems in den Vordergrund, und es wird ein Zugang zu dem kybernetischen Begriff Homöostat sichtbar. Die Nachrichten, die im organismischen System übermittelt werden, können nur im systemeigenen und damit dem System verständlichen Code an die Effektoren gelangen. Die Analyse einer Arzneimittelprüfung mit Hilfe einiger kybernetischer Grundbegriffe macht verständlich, daß causalanalytische sowie energetische und damit physikochemische Vorgänge nebensächlich bei der Beurteilung und Auswertung des Versuchs sind. Das Auftreten von beobachtbaren Erscheinungen am Versuchsobjekt findet seine Klärung durch die Hierarchie der Regelkreise im organismischen System. "Pathologische" Systemveränderungen fordern bei weiterem Durchdenken die Informationspathologie. Es wird darauf hingewiesen, daß mit ihr auch die wissenschaftliche Beschreibung des homöopathischen Ähnlichkeitsprinzips gelingt.