Allgemeine Homöopathische Zeitung 1975; 220(3): 98-103
DOI: 10.1055/s-2006-935745
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Wichtige Impulse HAHNEMANNS für die zeitgenössische therapeutische Praxis (Forts. a. Heft 2/75 u. Schluß)

H. Henne
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Das ärztliche Denken des jungen Hahnemann ist vom Hippokratismus der älteren Wiener Schule geprägt worden. Sein Leben lang hat er daran festgehalten, daß die "Arzneikunst" nichts als eine "Erfahrungswissenschaft" sei. Dementsprechend räumte er der aus unvoreingenommener Beobachtung am Menschen gewonnenen Erfahrung in der Therapie den Vorrang ein vor allen Theorien und Spekulationen. Unabhängig von theoretischen Systemen versuchte er deshalb nach einer selbständigen Methode auf dem Gebiet der Therapie empirische Forschung in der ärztlichen Praxis zu treiben. Danach richtete er seine diätetischen und sonstigen therapeutischen Maßnahmen ein. Unermüdlich zog er insbesondere gegen die "schmähliche" Polypharmazie zu Felde, der einst sogar die "größten Hippokratiker" huldigten. Die damals so häufig geübte Therapie mit Aderlässen und Ausleerungen aller Art bekämpfte er. Denn durch seine empirischen Untersuchungen, die er nach der Methode der Hippokratiker durchgeführt hatte, war er zu dem Ergebnis gelangt, daß man statt vorwiegend mit Hilfe der altehrwürdigen Physiatrik mit allen geeigneten Maßnahmen zu heilen versuchen müsse. Dabei rückte er besonders die Therapie mit spezifisch wirksamen Arzneien in den Vordergrund. Anhand von verschiedenen Literaturangaben wird auf die Bedeutung von Hahnemanns Vorgehen für die Entwicklung der Pharmakotherapie hingewiesen.