Allgemeine Homöopathische Zeitung 1980; 225(4): 150-160
DOI: 10.1055/s-2006-935900
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Coccus cacti und das Repertorisieren

Georg v. Keller
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Publication Date:
10 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Der Verfasser geht aus vom Heringschen Zentralsymptom. Er zeigt, daß es in jedem Krankheitsfall ein Symptom gibt, das am besten beschrieben ist, das die meisten Einzelheiten enthält. Daß man diesem Zentralsymptom ein ähnlich genau beschriebenes und damit hochrangiges Arzneisymptom entgegensetzen muß, wird am Beispiel eines Falles mit Coccus-cacti-Kopfschmerzen gezeigt. Um die hierfür gesuchten Arzneisymptome in der großen Materia medica aufzusuchen, bedient man sich der Repertorien in ähnlicher Weise wie für ein gewöhnliches mehrbändiges Handbuch des Inhaltsverzeichnisses. Der Verfasser geht dann, wiederum an Hand von Coccus-cacti-Beispielen, auf die Unterschiede ein, die zwischen der Anordnung des Kent'schen und des Boenninghausen'schen Repertoriums bestehen. Er zeigt, daß die früher von ihm geäußerte Ansicht, vollständige Partikularsymptome könne man nur mit der Repertorisa-tionsmethode Boenninghausens auffinden, falsch ist. Gerade das Kent'sche Repertorium ist so angelegt, daß die vollständigen, aus Ort, Art und Modalität der Empfindung bestehenden Symptome nicht auseinandergerissen werden, sondern im Zusammenhang auffindbar bleiben. Zum Schluß wird darauf hingewiesen, daß Coccus cacti ein umfassendes Mittel mit mehr als 1000 Prüfungssymptomen in allen Körperregionen ist und daß es sich sehr wohl lohnt, das Mittel im Ganzen zu studieren.

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