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DOI: 10.1055/s-2006-935918
Pulsatilla und das Krankenexamen
Publication History
Publication Date:
10 April 2007 (online)

Zusammenfassung
Mit Hilfe von in der Praxis erstellten Tonbandaufnahmen eigener Patienten stellt der Verfasser zunächst 3 Pulsatillasymptome vor, den Schlafverlauf, ein Magen-Herz-Symptom und den Gemütszustand, so, wie er sie aus einer größeren Anzahl von Pulsatillafällen herausarbeiten konnte. An Hand dieser Fälle versucht er außerdem, die Frage zu beantworten, ob nicht im homöopathischen Krankenexamen etwas grundsätzlich anderes vor sich geht als im gewöhnlichen naturwissenschaftlichen Krankenexamen. Er kommt dabei zu dem Schluß, daß der naturwissenschaftlich vorgehende Arzt bei der Erstellung einer Diagnose klassifizieren muß, d.h. feststellen muß, ob ein bestimmtes Symptom vorhanden ist oder nicht und daß er dabei mit einfachen Begriffen, wie z.B. Maßzahlen arbeiten muß. Im Gegensatz hierzu geschieht im homöopathischen Krankenexamen zum Zwecke der Arzneimittelfindung etwas anderes. Hier vergleicht der Arzt bildmäßig die Gesamtheit der Empfindungen des Patienten mit den Gedächtnisbildern der Arzneimittel. Daraus ergibt sich, daß der naturwissenschaftlich vorgehende Arzt gezielte Fragen stellen muß, die eine möglichst eindeutige, objektive Antwort erwarten, während der homöopathische Arzt darauf angewiesen ist, dem Patienten zuzuhören und darauf zu warten, daß dieser ihm differenzierte subjektive Empfindungen schildert.