Allgemeine Homöopathische Zeitung 1983; 228(5): 193-201
DOI: 10.1055/s-2006-936021
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Homöopathie und moderne Medizin

Artur Braun
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Publication Date:
10 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Nach kurzer Beleuchtung der Gründe des gegenseitigen Mißverstehens der Vertreter der beiden Richtungen wird der gemeinsame wissenschaftliche Gegenstand, der kranke Mensch als "Einer aus Milliarden verschiedener Teile" aufgezeigt. Aus dieser Doppelnatur des Menschen, Individuum und teilbare Materie zugleich zu sein, resultieren die zwei verschiedenen Betrachtungsweisen von Homöopathie und naturwissenschaftlicher Medizin. Als einzig denkbarer Entwurf einer individuellen Arzneitherapie wird die Ähnlichkeitstherapie mit dem analogen arzneilichen "Quäle" dargestellt. Die Kybernetik bietet moderne Erklärungsmöglichkeiten für die regulativen und informativen Möglichkeiten der Homöotherapie. Als Schlüssel zum arzneilichen Simile hat Hahnemann in seinem 153, Organon d. Heilkunst, eine definierte qualitative Beziehung zwischen Individuum und ähnlicher Arznei gegeben. Als Wirksamkeitsnachweis ist der dokumentierte Einzelfall adäc[uat (intraindividueller Vergleich nach Martini). Zum Hochpotenzproblem werden empirische Kriterien beigebracht, wie sie Plazeboerfolgen insgesamt nicht eigen sind. Abschließend werden Möglichkeiten interdisziplinärer Zusammenarbeit aufgezeigt.