Zusammenfassung
Der Verfasser ließ sich lange durch drei Widersprüche in einigen angeblich von Kent
erfaßten Artikeln beirren. Einige dieser Artikel dürften durch fehlerhafte Stenogramme
entstellt worden sein. 1. Kent scheint gegen Bönninghausens Analogieprinzip und die
daraus resultierenden Rubriken allgemeiner Modalitäten im "Pocket Book" voreingenommen
gewesen zu sein. Trotzdem sind Kents "Generalities" wörtlich aus dem Pocket Book übernommen.
2. Die Ausdrücke "general" und "particular" werden in zwei unterschiedlichen Bedeutungen
gebraucht. a) Einmal bezeichnet "general" die allgemeinen Modalitäten und andere Allgemeinsymptome
am Ende des Repertoriums. Bei Bryonia z.B. erscheint die Bewegungsverschlimmerung
an mehreren Organen und Regionen. Ihnen steht die örtliche Modalität eines Einzelteils,
z.B. die Bewegungsverschlimmerung eines entzündeten Gelenks, gegenüber. b) Zum andern
bezeichnet "general" den Gegensatz zu "particular", ausgesagt von Rubriken: Kent betont
die Wichtigkeit der mit besonderen Bestimmungen versehenen Unterrubriken ("particulars")
die den "peculiars" im Sinn des 153 entsprechen, während die "Hauptrubriken" ("generals")
im Gegensatz dazu nur die Mittel von Symptomen enthalten, die ungenau geprüft oder
nachlässig notiert worden sind. Um dies zu erklären, greift der Autor auf ein von
Kent selbst gewähltes Beispiel aus dem Vorwort zur 1. Auflage seines Repertoriums,
das in der 2. Auflage nicht mehr vorkommt, zurück. 3. Es ist schlicht unmöglich, daß
Kent sein Repertorium auf einem unbeschriebenem Blatt Papier begann. Sein Repertorium
basiert auf dem Loschen (1888), ja ist tatsächlich die wörtliche Übernahme des letzteren.
Der Verfasser zitiert das Vorwort von Lees Repertorium, das klar macht, daß Repertorien
stets aus vorhandenem Material kompiliert werden, wobei eine große Zahl von Praktikern
aus der ganzen Welt ihre Erfahrungen beisteuert. So hat auch Kent eine Kopie seiner
Ergänzungen in das mit Leerseiten durchschossene Repertorium von Lippe an Lee gesandt,
damit dieser davon Gebrauch machen konnte.
Summary
The author has been puzzled for a long time by three inconsistencies in the various
articles allegedly written bei Kent. Some of these articles may have been warped by
faulty Stenographie recording. 1. Kent seems to be prejudiced against Boenning-hausen's
principle of analogy and the resulting rubrics of general modalities in the pocketbook.
Nevertheless Kent's generalities are literally taken from the pocketbook. 2. The terms
"general* and "particular" are used in two distinctly different senses: a) One is
the general modalities and other generals at the end of the repertory. In Bryo-nia,
for instance, the aggravation from motion appears in several organs and regions. This
is opposed to the localized modality of a single part, e. g., the aggravation from
motion of an inflamed Joint. b) The other is the "general rubric" as opposed to the
"particular rubrics". Kent stresses the importance of the particular rubrics, in fact
they constitute the peculiar Symptoms of section 153 of the Organon, whereas the general
rubrics contain only those remedies that were inaccurately proved or carelessly recorded.
The author uses, in order to make this clear, an example published by Kent himself
in the preface to the first edition of his repertory which has been left out in the
second edition. 3. It is plainly imposssible that Kent started a new repertory on
a piece of blank paper. His repertory is based on Lee's, published 1888, in fact it
is "word for word a repetition" of the latter. The author then gives the preface of
Lee's repertory which makes it plain that repertories always are compiled from existing
material with the help of a great many prescribers all over the world. Even Kent sent
Lee his copy of an interleaved Lippe so that Lee could use his additions.