Der Klinikarzt 2006; 35(3): XIV
DOI: 10.1055/s-2006-939745
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Eine Sache der Erfahrung und Abwägung - Therapie der heparininduzierten Thrombozytopenie

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Publication Date:
19 April 2006 (online)

 

In der Prävention und Behandlung thromboembolischer Erkrankungen mit Heparinen ist neben Blutungsereignissen die heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) die gefährlichste Komplikation. Von klinischer Relevanz ist die HIT II, bei der durch den Plättchenfaktor 4 (PF4) und Heparin ein Komplex entsteht, gegen welchen wiederum Antikörper (meist IgG) gebildet werden. Dies führt letzten Endes zu einer Thrombozytopenie und vermehrter Thrombinbildung.

Die davon betroffenen Patienten haben ein hohes Risiko für neue venöse und arterielle Gefäßverschlüsse. Wie eine aktuelle Studie postuliert, entsteht das Antigen aus großen Komplexen aus PF4 und unfraktioniertem Heparin (UFH), das aus mindestens zwölf Saccharideinheiten bestehen muss ([1]).

Während bei Patienten mit großen orthopädischen oder unfallchirurgisch bedingten Operationen unter unfraktioniertem Heparin in etwa 2-3% der Fälle eine HIT II auftritt, sind unter niedermolekularem Heparin (NMH) etwa 0,3% der Patienten betroffen.

  • 01 Rauova L . Poncz M . McKenzie SE . et al . Ultralarge complexes of PF4 and heparin are central to the pathogenesis of heparin-induced thrombocytopenia.  Blood. 2005;  105 (1) 131-138
  • 02 Warkentin TE . Greinacher A . Heparin-induced thrombocytopenia: recognition, treatment, and prevention: the Seventh ACCP Conference on Antithrombotic and Thrombolytic Therapy.  Chest. 2004;  126 (3 suppl) 311S-337S