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DOI: 10.1055/s-2006-939999
Bericht zum 15. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium vom 13. - 15.3.2006 in Bayreuth
Report on the 15th Rehabilitation Science Colloquium March 13 - 15, 2006 in BayreuthPublication History
Publication Date:
28 July 2006 (online)
Das Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquium ist mit über 800 Teilnehmern der bedeutendste rehabilitationswissenschaftliche Kongress in Deutschland. Das Kolloquium wurde seit 1991 durch den Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) veranstaltet, das Kolloquium 2006 richtete die Deutsche Rentenversicherung Bund gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung Ober- und Mittelfranken aus. Weiterer Mitveranstalter des Kongresses war die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) als wissenschaftliche Fachgesellschaft. Mit dem Rahmenthema „Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Strategien” griff das 15. Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquium vor allem aktuelle Entwicklungen zu einer stärkeren beruflichen Orientierung in der medizinischen Rehabilitation auf.
In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Reimann, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Bund, dass eine Berufstätigkeit weit über das 60. Lebensjahr hinaus, wie sie von der Bundesregierung angestrebt wird, für viele Arbeitnehmer eine gezielte Unterstützung durch rehabilitative Leistungen erfordere. Dadurch wachse der Reha-Bedarf in den nächsten Jahren weiter. Die berufliche Integration chronisch kranker und behinderter Versicherter sei das primäre Ziel der Rehabilitation der Rentenversicherung. Für die Rehabilitanden sichere eine erfolgreiche Rehabilitation ihre Teilhabe am Erwerbsleben und ihr Einkommen. Der Eingliederungserhalt sei trotz hoher Arbeitslosigkeit auch volkswirtschaftlich ein sinnvolles Reha-Ziel, da Frühverrentungen keine Entlastung am Arbeitsmarkt schaffen, sondern über steigende Sozialbeiträge sogar kontraproduktiv wirken.
Die Bedeutung der Reha-Forschung für eine effektive und bedarfsgerechte Rehabilitation thematisierte Staatsministerin Stewens, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, in ihrem Grußwort. Der Reha-Bedarf wachse aufgrund der demografischen Veränderung und des Wandels der Arbeitswelt: „Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, zu große Verantwortung sowie die geforderte Flexibilität verschlechtern die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer.” Deshalb sei Rehabilitation unverzichtbar.
Eine „stärkere Verzahnung der medizinischen und beruflichen Rehabilitation” forderte der Parlamentarische Staatssekretär Franz Thönnes. Deswegen begrüße er als Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dass das Kolloquium die beruflichen Aspekte der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft in den Mittelpunkt gestellt habe. „Dringender Handlungsbedarf” bestehe in der Prävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung: „Es ist alarmierend, dass nur ein Viertel der Arbeitnehmer über 45 keine gesundheitlichen Beschwerden hat.”
Direktor Krempl, Deutsche Rentenversicherung Ober- und Mittelfranken, sieht die Rehabilitation als Erfolgsmodell, das sich nicht nur für die Versicherten und die Rentenversicherung, sondern für die gesamte Volkswirtschaft lohne.
Dr. Hans-Günter Haaf
Deutsche Rentenversicherung Bund, Bereich 0420, Referat 0423/R4008
10704 Berlin
Email: hans-guenter.haaf@drv-bund.de