Rofo 2006; 178 - VO_222_2
DOI: 10.1055/s-2006-940674

Transarterielle Chemoembolisation (TACE) bei Lebermetastasen des uvealen malignen Melanoms: Techniken und Ergebnisse

V Khan 1, K Eichler 1, S Zangos 1, JO Balzer 1, A Gholami 1, TJ Vogl 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Uniklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/Main

Ziele: Evaluation des Einflusses palliativer Behandlung von Patienten mit nicht resezierbaren Lebermetastasen des uvealen malignen Melanoms mittels transarterieller Chemoembolisation (TACE) auf die Überlebensrate. Methode: Im Zeitraum von 3 Jahren (2002–2005) wurden 12 Patienten mit Lebermetastasen, solitäre (n=6) und multiple (n=6) Läsionen, eines malignen uvealen Melanoms mit superselektiver TACE behandelt. Die Embolisationssuspension setzte sich zusammen aus 10mg Mitomycin C, 15ml Lipiodol und 300mg Mikrosphären. Die Behandlung wurde in 4 Wochen Abständen repetitiv durchgeführt. Im Follow-up wurden CT- und MRT-Untersuchungen im Abstand von 3 Monaten durchgeführt. Ergebnis: Pro Patient kamen jeweils zwischen 3 und 5 Behandlungen zum Einsatz (im Mittel 4,2). In der präinterventionellen CT und angiographischen Evaluation zeigten sich hypervaskuläre Metastasen bei 6 Patienten (50%), hypovaskuläre Metastasen bei einem Patient (8,3%) und Läsionen mit mäßiger Vaskularität bei 5 Patienten (41,7%). Die Lipiodolaufnahme im CT korrelierte mit dem Grad der Vaskularität und es zeigte sich ein homogenes Enhancement bei 80% der hypervaskulären Läsionen. Im Follow-up zeigte sich eine partielle Response gemessen nach RECIST-Kriterien bei 3 Patienten (25%), stabile Morphologie der Läsionen bei 5 Patienten (42%) sowie eine Progression der Metastasen bei 4 Patienten (33%). Die mittlere Überlebenszeit nach Primärtherapie betrug 32,9 Monate, nach erster TACE 19,5 Monate. Statistisch signifikant geringeres Überleben fand sich in der Gruppe der Patienten mit unter TACE progressiven Läsionen. Schlussfolgerung: Die transarterielle Chemoembolisation bietet die Option einer palliativen Behandlung von Patienten mit nicht resezierbaren Lebermetastasen eines uvealen malignen Melanoms mit akzeptabler lokaler Tumorkontrolle.

Korrespondierender Autor: Khan V

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Uniklinikum Frankfurt am Main, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: Khan@med.uni-frankfurt.de