Rofo 2006; 178 - VO_222_6
DOI: 10.1055/s-2006-940678

In vivo Leberregneration nach Intervention: Vergleich der transarteriellen Chemotherapie (TACE) vs. chirurgischer Resektion mittels CT-Volumetrie und Bestimmung des Regenerations-Faktors HGF.

T Lehnert 1, A Gazis 1, A Wetter 1, S Zangos 1, A Thalhammer 1, JO Balzer 1, WO Bechstein 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Leberregeneration nach chirurgischer Leberresektion und Transarterieller Chemoembolisation (TACE) in Korrelation mit dem Regenerations-Faktors HGF validisiert. Methode: 59 Patienten wurden evaluiert, 31 Patienten nach chirurgischer Intervention und 28 Patienten nach Transarterieller Chemoembolisation (TACE). Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurden die Effekte auf das Leberparenchym, die Dynamik der Leberregeneration als auch die selektive Hypertrophie von Lebersegmenten mittels CT-Volumetrie untersucht. Die bildgebenden Charakteristika und Stoffwechselparameter wurden mit der Histopathologie und den klinischen Parametern unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren auf die Leberregeneration korreliert. Ergebnis: Nach 5 Monaten konnte bei den Patienten nach TACE eine Lebervolumen-Zunahme im Mittel von 27.06 Prozent bei gleichzeitiger Tumorgrößenabnahme von 29,3 Prozent festgestellt werden. In Korrelation zum Leber-Ausgangsvolumen konnte 2 Wochen post TACE eine Volumenzunahme von 3,2% und 6 Wochen post TACE eine Volumenzunahme von 7,9% evaluiert werden. Im Vergleich dazu ergab sich bei den Patienten 2 Wochen post chirurgischer Resektion eine Volumenzunahme von 3,7% und 6 Wochen post Operation von 10,7%. Die parallel ermittelt Tumorgrößen-Reduktion betrug 2 Wochen post TACE 5,6% und 6 Wochen post TACE 12,9%. Sowohl post TACE als auch post chirurgischer Leberresektion konnte ein signifikanter Anstieg im HGF-Verlauf festgestellt werden – im Mittel um das 1,77-fache 2 Wochen post radiologischer Intervention und um das 2,45-fache 2 Wochen post chirurgischer Intervention. 6 Wochen nach Intervention wurden keine signifikanten Änderungen zum initialen HGF-Spiegel festgestellt. Schlussfolgerung: Die Transarterielle Chemoembolisation (TACE) stimuliert initial die Regenerationsdynamik der Leber, bei gleichzeitiger Tumorgrößen-Reduktion, und führt zu einem signifikanten Anstieg des Zytokins HGF, mit einem Gipfel im Durchschnitt 1,7 Wochen nach Intervention.

Korrespondierender Autor: Lehnert T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: thomas.lehnert@kgu.de