Rofo 2006; 178 - VO_323_9
DOI: 10.1055/s-2006-940902

Sind quantitative Messungen Atherosklerotischer Plaques mittels 1.5T Siemens-, GE- und Phillips MR-Tomographen identisch?

T Saam 1, TS Hatsukami 2, H Underhill 2, B Chu 2, N Takaya 2, J Cai 2, V Yarnykh 2, WS Kerwin 2, C Yuan 2
  • 1University of Washington, Radiology, Nussloch
  • 2Seattle, USA

Ziele: Ziel dieser Studie war es zu ermitteln ob quantitative Messungen atherosklerotischer Plaques des gleichen Patienten mittels 1,5 Tesla MR-Tomographen verschiedener Hersteller (General Electric [GE], Philips, Siemens) identische Messresultate ergeben. Methode: 32 Patienten mit ≥15% Stenose der A. Karotis wurden innerhalb von 2 Wochen jeweils 2x mit einem 1,5T MR-Tomographen untersucht. Alle 32 Patienten wurden 1x auf einem 1,5T MR-Tomographen von GE (Signa Horizon EchoSpeed) untersucht. Die Hälfte der Patienten wurde zusätzlich 1x auf einem 1,5T MR-Tomographen von Philips (Philips Intera) und die andere Hälfte wurde zusätzlich 1x auf einem 1,5T MR-Tomographen von Siemens (Siemens Symphony) untersucht. Es wurden identische Oberflächenspulen und ein standardisiertes Protokoll mit fettunterdrückten T1-, PD- und T2-gewichteten Fastspinechosequenzen in Black-Blood-Technik sowie 3D time-of-flight (3D-TOF) verwendet (Schichtdicke 2mm, Kraniokaudale Abdeckung 24mm, Matrix 256×256, räumliche Auflösung 0,6×0,6mm*mm). Die Reader waren geblindet bezüglich des Herstellers des MR-Tomographen und führten Flächenmessungen des Gefäßlumens und der Gefäßwand durch. Die mittels GE- bzw. Siemens-/Philips- MR-Tomographen gemessenen Mittelwerte der Gefäßlumen- und Gefäßwandfläche wurden mittels gepaartem t-Test verglichen. Ergebnis: Die mittels dem Philips MR-Tomographen gemessene Gefäßwandfläche war durchschnittlich 16.4% größer als die mittels GE gemessene (46,9±14,3mm*mm vs. 40,3±11,0mm*mm; p=0,001) und die Gefäßlumenfläche durchschnittlich 5.3% kleiner (34,0±8,1mm*mm vs. 35,9±8,6mm*mm; p=0,009). Die mittels dem Siemens MR-Tomographen gemessene Gefäßwandfläche war durchschnittlich 6.7% größer als die mittels GE gemessene (41,6±9,0mm*mm vs. 39,0±6,6mm*mm; p=0,026), wahrend die Gefäßlumenflächen sich nicht signifikant unterschieden (34,7±13,0mm*mm vs. 34,5±13,3mm*mm; p=0,7). Schlussfolgerung: Quantitative Messungen atherosklerotischer Plaques des gleichen Patienten mittels MR-Tomographen von Siemens, Philips und GE sind signifikant unterschiedlich. Wir empfehlen daher Verlaufskontrollen individueller Patienten auf MR-Tomographen des gleichen Herstellers durchzuführen.

Korrespondierender Autor: Saam T

University of Washington, Radiology, Römerstr. 33, 69226 Nussloch

E-Mail: tsaam@gmx.net