Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2006-941685
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Digitalisierung - Ist die digitale Radiologie wirklich ein Fortschritt?
Publication History
Publication Date:
01 June 2006 (online)
Die konventionelle analoge Filmtechnik wird zunehmend von der digitalen Bildgenerierung verdrängt. Eine finnische Arbeitsgruppe untersuchte, ob dadurch tatsächlich die diagnostische Präzision und die Zuverlässigkeit erhöht werden (Br J Radiol 2005; 78: 993-996).
An der Universität Turku befundeten drei erfahrene Radiologen Aufnahmen des paranasalen Sinus. Analoge und digitale Bilder wurden im Abstand von zwei Jahren beurteilt. Von 96 Patienten lagen Aufnahmen an Tag 1, 6 und 21 vor. Indikation war jeweils eine heftige, aber unkomplizierte Erkältungskrankheit. Die Beurteilung des Sinus maxillaris erfolgte nach definierten Kriterien: Normalbefund, Mukosaverdickung, Opazität, Flüssigkeitsspiegel, Zysten/Polypen.
Zwischen digitalen und analogen Bilddiagnosen zeigten sich keine signifikanten Abweichungen. Bei Analyse der Einzelkriterien waren Normalbefunde bei den digitalisierten Aufnahmen häufiger. Die Übereinstimmung zwischen den Radiologen war mäßig und hing nicht von der angewandten Filmtechnik ab. Ein Radiologe wich bei beiden Methoden und mehreren Unterpunkten häufiger von der Diagnose der anderen Untersucher ab.