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DOI: 10.1055/s-2006-943108
Gewichts- und Längenentwicklung bei Zwillingspaaren mit Zwillingstransfusionssyndrom (TTTS) nach intrauteriner Laserkoagulation kommunizierender Gefäße
Fragestellung: Das schwere Zwillingstransfusionssyndrom führt zu einer signifikanten Wachstumsstörung des Donators und zu einem beschleunigten Wachstum des Akzeptors. Die intrauterine Koagulation kommunizierender Blutgefäße mittels Laser hat sich in den vergangenen Jahren als kausales Therapieverfahren bewährt. Ziel der hier vorgestellten Untersuchung war es, den Einfluss der Behandlung auf vor- und nachgeburtliches Wachstum der Patienten zu analysieren.
Patienten und Methoden: Wir untersuchten 53 Zwillingspaare mit schwerem TTTS, die im medianen Gestationsalter von 20 Wochen (Bereich 17–24 Wochen) mit einer Laserkoagulation behandelt worden waren. Zu diesem Zeitpunkt betrug das durch Ultraschall nach Hadlock geschätzte mediane Gewicht der Donatoren 307g, für die Akzeptoren wurden 392g errechnet. Die Geburt erfolgte im Median mit 34 + 4 Schwangerschaftswochen (29 + 2 bis 38 + 0). Im Rahmen einer entwicklungsneurologischen Nachuntersuchung wurden die Körpermaße der Patienten im medianen Alter von 3 Jahren und 2 Monaten ermittelt. Alle somatischen Parameter wurden in z-Scores umgewandelt und die einzelnen Gruppen mit dem t-Test verglichen.
Ergebnisse: Der z-Score für das Gewicht der Rezeptoren betrug zu den Zeitpunkten Lasereingriff/Geburt/Nachuntersuchung + 0.21, –0.30 und –0.14. Für die Donatoren wurden zu den gleichen Zeitpunkten z-Scores von –0.76, –0.79 und –0.38 ermittelt. Die z-Scores für die Körperlänge bei Geburt waren –0.20 (Akzeptoren) bzw. –0.56 (Donatoren). Bei der Nachuntersuchung waren diese Defizite fast komplett aufgeholt:±0.00 (Akzeptoren) und –0.14 (Donatoren).
Schlussfolgerung: Nach intrauteriner Laserkoagulation wird die weitere Wachstumsverzögerung der Donatoren gestoppt. Bis zum Alter von 3 Jahren werden die Wachstumsdefizite von Donatoren/Akzeptoren weitgehend kompensiert.