Aktuelle Dermatologie 2006; 32(12): 533-535
DOI: 10.1055/s-2006-944939
Kleine Kulturgeschichte der Haut
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die weiße Dame von Abri Maak

The White Lady from Abri MaakM.  Reitz
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Publication Date:
15 December 2006 (online)

Eine dunkle Haut ist kein rassenspezifisches Merkmal, sondern eine Anpassung an die UV-Bestrahlungsintensität des jeweiligen Lebensraumes. Einerseits ist der menschliche Organismus auf eine gewisse UV-Bestrahlung angewiesen, andererseits darf diese UV-Bestrahlung jedoch nicht zu hoch ausfallen, um keine Schädigungen auszulösen. UV-Strahlen regen zum Beispiel die Synthese von Vitamin D an und sind somit lebenswichtig. Gleichzeitig zerstören UV-Strahlen aber auch in den feinen Blutgefäßen der Lederhaut die für den Zellstoffwechsel wichtige Folsäure, so dass sich ein Folsäuremangel entwickeln kann. An Ratten und Mäusen wurde gezeigt, dass Folsäuremangel die Fruchtbarkeit beeinträchtigt und sich somit die Überlebensrate in einer Population sofort gegen Individuen mit Folsäuremangel richtet. Da UV-Strahlen außerdem die DNA der Hautzellen schädigen, fördert eine zu hohe UV-Strahlenbelastung zusätzlich noch die Hautkrebsentwicklung. Individuen mit einer für ihre Umwelt falsch angepassten Hautfarbe sterben deshalb aufgrund der UV-Bestrahlungsfolgen langfristig aus [1].

Literatur

  • 1 Jablonski N G, Chaplin G. Die Evolution der Hautfarbe.  Spektrum der Wissenschaft. 2003;  38-44
  • 2 Wendt H. Ich suchte Adam. Die Entdeckung des Menschen.  Hamburg; Rowohlt 1966
  • 3 Knußmann R. Vergleichende Biologie des Menschen. Stuttgart, Jena; Gustav Fischer 1996
  • 4 Connah G. Unbekanntes Afrika. Archäologische Entdeckungen auf dem Schwarzen Kontinent. Stuttgart; Theiss 2006
  • 5 Anati E. Höhlenmalerei. Die Bilderwelt der prähistorischen Felskunst. Zürich, Düsseldorf; Benzinger 1997
  • 6 Scarre C (ed). The Human Past. London; Thames & Hudson 2005

Dr. Manfred Reitz

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99423 Weimar

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