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DOI: 10.1055/s-2006-944964
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Viruserkrankungen im Magen-Darm-Trakt
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Januar 2007 (online)


Kernaussagen
Erreger und ihre Übertragung
5 verschiedene Familien von viralen Erregern verursachen Krankheiten im Magen-Darm-Trakt: Rotaviren, Noro- und noroähnliche Viren, Adenoviren, Caliciviren, und Astroviren.
Die Übertragung erfolgt in der Regel durch kontaminierte Nahrungsmittel, seltener von Mensch zu Mensch. Speziell Personen in Heimen oder Kindergärten sind betroffen.
Risikofaktoren sind Alter (alte Personen und Kleinkinder verstärkt betroffen), Veränderungen des immunologischen Status (z. B. HIV-Infektion, Chemotherapie), Proteinmangelernährung und mangelnde Hygiene.
Protektive Faktoren sind Magensäure, die physiolgische Dünndarmbarriere, sekretorische IgA und IgM.
Klinik und Diagnostik
Die Krankheit dauert meist wenige Tage. Hauptsymptome sind Nausea, allgemeines Krankheitsgefühl, Erbrechen, Abdominalkrämpfe und wässriger Durchfall.
Eine Labordiagnostik ist in der Regel wenig ergiebig.
Differenzialdiagnostisch kommen als andere Ursachen akuter, wässriger Diarrhö Medikamente und Toxine, Bakterien (Salmonellen, Shigellen, E. coli, Yersinien, Campylobacter, Vibrio cholerae, Clostridium difficile) und Protozoen (Lamblien, Entamoeba hstolytica) sowie Intoxikationen (durch Bakterien wie Staphylococcus aureus) in Betracht.
Therapie
Die Therapie ist supportiv, Flüssigkeits- und Elektrolytersatz sowie eine adäquate Kalorienzufuhr stehen im Mittelpunkt. Eine spezifische Behandlung ist nicht notwendig.