Der Klinikarzt 2006; 35(7): VI
DOI: 10.1055/s-2006-948074
Blickpunkt

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Sinnvolle Kombinationen einsetzen - Die Hypertonie in den Griff bekommen

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Publikationsdatum:
24. Juli 2006 (online)

 

Fast gebetsmühlenartig wird die Bedeutung der geforderten Zielblutdruckwerte bei Hypertonikern wiederholt. Für den Myokardinfarkt ergibt sich in diesem Fall eine Risikoreduktion um 20-25%, noch besser sieht es beim Schlaganfall und bei der Herzinsuffizienz aus (Risikoreduktion 35-40% bzw. > 50%). Trotzdem steht es in der Praxis schlecht mit der Blutdruckkontrolle, berichtete Prof. H. Haller, Hannover: Mit einer Hypertonieprävalenz von über 50% liege Deutschland auf einem Spitzenplatz im Ländervergleich, obwohl nur bei 70% der Hypertoniker der Bluthochdruck auch bekannt sei. 70% davon sind wiederum nicht adäquat therapiert. "Das sind bittere Wahrheiten", meinte auch Prof. Th. Unger, Berlin. "Dabei haben wir gute Medikamente!"

Gründe für diese Schere gibt es viele. Am wichtigsten ist wohl, dass hier zu Lande nicht nur die Patienten, sondern auch viele Ärzte die Hypertonie nicht ernst genug nehmen und sich mit einer zu geringen Blutdruckreduktion zufrieden geben. Dazu kommt häufig der falsche Einsatz der Präparate oder ihrer Kombinationen - ohne die man häufig, nämlich in zwei Drittel der Fälle, gar nicht auskommt.

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