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DOI: 10.1055/s-2006-951153
Bedeutung der Resektion und der Lebertransplantation für das Langzeitüberleben bei Fibrolamellärem Karzinom
Einleitung: Das Fibrolammelläre Karzinom (FLC) ist eine seltene normaler Weise in der nicht zirrhotischen Leber bei Kindern und jungen Erwachsenen auftretende Variante des Hepatozellulären Karzinoms (HCC). Vergleichbar der Therapie beim HCC besteht die derzeit einzige kurative Option in der operativen Resektion oder auch in einer Lebertransplantation.
Methoden: Im Zeitraum von 1979–2003 wurden in unserer Klinik 26 Patienten wegen eines FLC chirurgisch behandelt. Die Daten wurden retrospektiv analysiert und das Follow-up ermittelt.
Ergebnisse: Bei den Patienten handelte es sich um 14 Männer und 12 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 23,65±7,23 Jahren (11–40J), die entweder durch Resektion alleine (n=18), Lebertransplantation (n=3) oder einer kombinierten Therapie (n=8) behandelt wurden. Die Verteilung der UICC Tumorstadien zeigte sich mit T1 (n=8), T2 (n=5), T3 (n=5) und T4 (n=8) Patienten. Lokale und regionäre Lymphknotenmetastasen fanden sich bei 12 Patienten. Eine Fernmetastasierung wurde jedoch nur bei 4 Patienten nachgewiesen. Die Nachbeobachtungszeit liegt zwischen 2–20 Jahren. Die Gesamtüberlebensraten liegen nach 1 Jahr bei 84%, nach 3 Jahren bei 50% und nach 5 Jahren bei 38%. Nach alleiniger Resektion fand sich eine 5-Jahres Überlebensrate von 28%, nach Transplantation von 63%.
Schlussfolgerung: Die 1 Jahres-Überlebensraten nach Resektion alleine und nach Transplantation mit oder ohne Resektion sind vergleichbar. Nach 5 Jahren zeigt sich jedoch ein deutlicher Überlebensvorteil der Transplantation gegenüber der alleinigen Resektion. Grossen Einfluss dürfte auch das TNM Stadium für das Langzeitüberleben nach operativer Therapie des FLC haben. Zusammenfassend sollte beim FLC bei nicht vollständiger Resektionsmöglichkeit die Option der Transplantation diskutiert werden.