RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-951156
Der Nachweis disseminierter Tumorzellen in Leberbiopsien von Patienten mit einem nicht-metastasierten kolorektalen Karzinom ist nicht mit einer schlechteren Prognose korreliert
Einleitung: Lebermetastasen treten häufig bei Patienten mit einem kolorektalen Karzinom auf und sind sehr wahrscheinlich durch disseminierte Tumorzellen in der Leber verursacht. In bisherigen Studien konnte die prognostische Bedeutung disseminierter Tumorzellen im Blut und Knochenmark von Patienten mit einem kolorektalen Karzinom bereits gezeigt werden.
Ziele: Ziele dieser Untersuchung sind der Nachweis und die prognostische Bedeutung von disseminierten Tumorzellen in Leberbiopsien von Patienten mit einem nicht-metastasierten kolorektalen Karzinom.
Methodik: Leberbiopsien von 100 Patienten mit einem kolorektalen Karzinom im UICC Stadium I-III wurden intraoperativ während der Resektion des Primärtumors entnommen. Leberbiopsien von 16 Patienten mit benignen gastrointestinalen Erkrankungen wurden als Negativkontrollen entnommen. Zusätzlich wurden Leberbiopsien von 7 Patienten mit einer Leberzirrhose untersucht. Es wurde eine CK 20 RT-PCR zum Tumorzellnachweis verwendet. Das mediane Follow-up der Patienten betrug 55 Monate.
Ergebnisse: Ein Tumorzellnachweis in den Leberbiopsien gelang bei 10 von 100 (10%) untersuchten Patienten mit einem kolorektalen Karzinom (UICC Stadium I-III). Die Leberbiopsien der 16 Patienten mit benignen gastrointestinalen Erkrankungen waren alle CK 20 negativ. Es besteht keine Korrelation zwischen dem Tumorzellnachweis in den Leberbiopsien und dem Überleben der Patienten mit einem kolorektalen Karzinom. In der uni- bzw. multivariaten Analyse ist das UICC-Stadium ein unabhängiger signifikanter Prognosefaktor.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt zum ersten Mal, dass der Nachweis disseminierter Tumorzellen in Leberbiopsien von Patienten mit einem kolorektalen Karzinom (im UICC Stadium I-III) keinen prognostischen Einfluss besitzt. Das UICC-Stadium stellt den stärksten Prognosefaktor in unserem untersuchten Patientenkollektiv dar.