Z Gastroenterol 2006; 44 - CP82
DOI: 10.1055/s-2006-951171

Die Teilresektion der Pfortader bei einer partiellen Duodenopankreatektomie ist nicht mit einer erhöhten Morbität und Mortalität assoziiert

H Aselmann 1, J Mordukhovych 1, M Oeser 1, M Neipp 1, L Hoy 2, J Klempnauer 1, M Winkler 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Germany
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Biometrie, Hannover, Germany

Einleitung: Die partielle Duodenopankreatektomie (Whipple-Operation) ist die Therapie der Wahl bei Malignomen des Pankreaskopfes und juxtapapillären Tumoren des Duodenums. Auch bei chronischer Pankreatitis stellt sie eine therapeutische Option dar. Insbesondere bei malignen Tumoren ist eine Adhärenz an der Pfortader oder ihren Ästen oder sogar eine Infiltration nicht selten. Um eine R0-resektion zu erreichen, ist in diesen Fällen eine Resektion von Ästen des mesentrico-portalen Venenstammes notwendig. Der klinische Nutzen dieses Vorgehens wird weiterhin kontrovers diskutiert.

Methoden und Patienten: Retrospektive Analyse der Therapieergebnisse von 189 Patienten mit Whipple'scher Operation zwischen Januar 2000 und März 2005.

Ergebnisse: Eine Resektion der Pfortader erfolgte bei 45 (17%) der Patienten, bei 216 (63%) war keine Gefäßresektion notwendig. Das mediane Alter betrug 62 Jahre bei Patienten mit und 61 Jahre bei Patienten ohne Pfortaderresektion. Die Gesamt-Krankenhausmortalität betrug 4,4% (2/45) mit Pfortaderresektion und 4,6% (10/216) ohne. Die Gesamtmorbidität war mit 37% gegenüber 44% nicht signifikant unterschiedlich. Eine postoperative Blutung trat bei 3 Patienten mit Pfortaderresektion (7%) und 27 Patienten ohne (12%) auf. Es war keine Blutung aus den rekonstruierten Gefäßen zu verzeichnen. Die Rekonstruktion erfolge als End/End Anastomose bei 34 Patienten (75%), bei 10 Patienten (22%) wurde alloplastisches Material implantiert. 1 Patient erhielt ein venöses Allotransplantat.

Schlussfolgerung: Die portalvenöse Gefäßresektion im Rahmen einer Whipple'schen Operation führt nicht zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität. In der Hand eines erfahrenen Chirurgen kann durch die Resektion von Anteilen des mesenterico-portalen Venestammes die Resektionsrate erhöht werden, ohne den Patienten zu gefährden. Daher ist diese Therapieoption bei sonst irresektablen Patienten zu empfehlen.