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DOI: 10.1055/s-2006-951173
Resektion bei Hepatozellulärem Karzinom mit Leberzirrhose
Einleitung: Leberresektion und Lebertransplantation sind die einzigen verfügbaren kurativen Therapieoptionen beim Hepatozellulären Karzinom (HCC). Während eine Leberresektion beim hepatozellulären Karzinom ohne Leberzirrhose als Standarttherapie etabliert ist, ist die prognostische Bedeutung der koexistenten Leberzirrhose nach kurativer Resektion unklar.
Methodik: Zwischen 1997 und 2004 wurde bei 40 Patienten mit einem HCC eine potentiell kurative Resektion durchgeführt. Perioperative Mortalität, Morbidität und Langzeitüberleben der Patienten mit einer begleitenden Leberzirrhose wurden mit den Ergebnissen bei Patienten mit unauffälliger Restleber verglichen.
Ergebnisse: Bei 17 der 40 Patienten war das Leberparenchym im Sinne einer Leberzirrhose umgebaut. Von 23 Patienten ohne Leberzirrhose hatten 19 (83%) Patienten einen unifokalen Tumor und in 19 (83%) Fällen einen Tumordurchmesser größer als 5cm. Von 17 Patienten in der Zirrhose-Gruppe hatten 15 (88%) Patienten einen uni-fokalen Tumor (p=0,674) und 7 (41%) Patienten einen Tumor größer als 5cm (p=0,009). Die Rate der interventions- oder revisionsbedürftigen Majorkomplikationen war in der Gruppe ohne Leberzirrhose 26,1% und der Gruppe mit Zirrhose 29,4% (p=0,645). In jeder Gruppe verstarben 2 Patienten perioperativ. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung waren 26 Patienten (65%) des Gesamtkollektivs verstorben und das mittlere Gesamtüberleben betrug 35 Monate (95% CI: 19–51); Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug: 31,2%. Patienten ohne Leberzirrhose hatten ein mittleres Überleben von 37 Monaten (95% CI: 20–55) und die 5-Jahresüberlebensrate für diese Patienten betrug 31,7%. Das mittlere Überleben von Patienten mit Leberzirrhose betrug 23 Monate (95% CI: 0–55) und die 5-Jahres-Überlebensrate war 31,2% (Log-rank: p=0,805).
Schlussfolgerung: Für Patienten mit einem HCC auf dem Boden einer begleitenden Leberzirrhose mit guter Leberfunktion kann nach einer kurativen Leberresektion mit vergleichbaren perioperativen Komplikaionsraten gerechnet werden wie für Patienten ohne Leberzirrhose. Das Langzeitüberleben dieser Patienten ist durch die zugrunde liegende Leberzirrhose nicht negativ beeinflusst.