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DOI: 10.1055/s-2006-951900
EEG und Epilepsie im Blickpunkt
EEG and Epilepsy in FocusPublication History
Publication Date:
10 January 2007 (online)
In diesem Heft mit dem Schwerpunkt EEG und Epilepsie werden einige Aspekte dieses weiten Gebietes dargestellt, wobei die Themenauswahl eher immer wieder geäußerten Wünschen von Teilnehmern an vom Verfasser bestrittenen EEG Fortbildungsveranstaltungen entspricht. Die Beiträge von Köhling, Hamer, Thömke und Ebner basieren auf Vorträgen, die auf der 2. Tagung Klinische Neurophysiologie im Rahmen des Richard Jung Kollegs der DGKN in Recklinghausen gehalten wurden.
Für den klinisch tätigen Neurologen/Epileptologen ist ein tieferer Einblick in die neurophysiologische Grundlagenforschung epileptischer Vorgänge insofern bereichernd als sie das Verständnis klinischer Phänomene erhöht, wenn sie mit den in jüngerer Zeit aufgedeckten Basismechanismen auf zellulärer Ebene in Beziehung gebracht werden können. Der Beitrag von Köhling zeichnet sich durch die Berücksichtigung neuester Forschungergebnisse aus.
Das digitale EEG hat mittlerweile in die meisten Labors in Praxen und Kliniken Einzug gehalten. Die Möglichkeiten des digitalen EEGs, die der analogen Ableitung in vieler Hinsicht überlegen sind, werden in dem Beitrag von Hamer vorgestellt, wobei neben anderem die dargelegten Grundlagen der Digitalisierung das Verständnis dieser Technologie erhöhen.
Nach wie vor ist das EEG bei Patienten, die wegen zerebraler Schädigung intensiv-medizinischer Behandlung bedürfen eine wichtige Informationsquelle für den Kliniker, die durch keine andere Methode ersetzt werden kann. Der Beitrag von Thömke zeigt insbesondere die prognostische Wertigkeit von EEG-Befunden, die in Intensivstationen erhoben werden, auf.
Fieberkrämpfe sind im Kindesalter häufig. Auch wenn man aus epidemiologischen Quellen weiß, dass die meisten Fieberkrämpfe letztlich harmlos sind und nicht den Beginn einer Epilepsie signalisieren, muss der Kliniker in jedem Einzelfall die Sachlage prüfen und mit den häufig verunsicherten Eltern ausführlich besprechen. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand wie er von Bast dargestellt wird, ist das EEG hierbei keine wirkliche Hilfe.
Die chirurgische behandlung fokaler medikamentös therapieresistenter Epilepsien hat sich zu einer wichtigen Therapieform in den letzten zwei Dekaden entwickelt. Neben der Kernspintomographie ist das EEG in der Registrierung interiktaler und iktaler epilepsietypischer Aktivität unverzichtbar. Dies eher noch verstärkt, da aufgrund der verbesserten Bildgebung invasive Techniken immer seltener nötig sind und die Epileptogenität einer strukturellen zerebralen Veränderung mittels des Oberflächen EEGs bewiesen werden muss. Der Beitrag von Ebner gibt einen Überblick über die präoperative Diagnostik und die epilepsiechirurgische Therapie fokaler Epilepsien.
Dr. med. Dipl.-Psych. Alois Ebner
Abteilung für Präoperative Diagnostik, EvKB gGmbH-Epilepsie-Zentrum Bethel
Maraweg 17 - 21
33617 Bielefeld
Email: Alois.Ebner@evkb.de