Allgemeine Homöopathische Zeitung 2006; 251(6): 303
DOI: 10.1055/s-2006-952080
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Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & CO. KG

Laudatio zum 70. Geburtstag von Dr. Horst Hauptmann

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Publikationsdatum:
22. November 2006 (online)

Im Oktober 2006 feierte Dr. Horst Hauptmann in Neusäß bei Augsburg seinen 70. Geburtstag. Viele Kolleginnen und Kollegen, besonders aus dem süddeutschen Raum, begegneten und begegnen dem erfahrenen Kinderarzt mit dem markanten griechischen Profil in ihrer Fort- oder Weiterbildung und nahmen wesentliche Impulse aus seinem Unterricht für die eigene Praxis mit.

Schauen wir zurück auf einige Stationen seines Lebens: Aus Düsseldorf stammend, studierte er Medizin in Köln, Innsbruck, Kiel, Freiburg und Düsseldorf. Anschließend erfolgte die Weiterbildung zum Kinderfacharzt in Regensburg und Augsburg.

Seit 1970 beschäftigte sich Horst Hauptmann intensiv mit der Homöopathie. Seine Lehrer waren die Kollegen Dr. Martin Stübler, der frühere Leiter der Waldhausklinik in Deuringen, Dr. Otto Eichelberger aus München und immer wieder Dr. Künzli aus St. Gallen. Von 1992 bis 1998 nahm er an Seminaren von Dr. Spinedi in Locarno teil.

Schon 1973 begann Horst Hauptmann neben seiner großen vertragsärztlichen Praxis, die er mit hohem Engagement homöopathisch führte, zu unterrichten. Daneben folgten mehrere Jahre der berufsbegleitenden Ausbildung in Neuropädiatrie (Bobath-Kurse) in der Schweiz. Dieses Wissen machte ihn als kompetenten Berater für neuropädiatrische Fragestellungen im Augsburger Raum bekannt. Den zerebralen Bewegungsstörungen im Kindesalter gilt auch sein homöopathisches Interesse, was sich sowohl in seiner Veröffentlichung über „Strychninum phosphoricum” im DJH 1983 als auch in seinem Buch „Homöopathie in der kinderärztlichen Praxis” (1990) und dem entsprechenden Kapitel im Lehrbuch „Homöopathie in der Kinder- und Jugendmedizin” (2004) zeigt.

Immer wieder meldete er sich mit praxisbezogenen Veröffentlichungen in der ZKH, der AHZ und dem DJH zu Wort, um an seinen reichen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Auf der Jahrestagung 1986 in Karlsruhe wurde sein kasuistischer Vortrag über die erfolgreiche Homöotherapie eines an Morbus Hirschsprung erkrankten Jungen mit dem „Samuel” (bester Vortrag der Tagung) ausgezeichnet.

Sein berufspolitisches Engagement zeigte sich in der Übernahme des 1. Vorsitzes des bayerischen LV von 1980 bis 1989. Häufig war er Dozent bei dem Augsburger „Dreimonatskurs”. 1983 gründete er einen kontinuierlich stattfindenden homöopathischen ärztlichen Arbeitskreis in Augsburg, den er bis 1989 leitete und der bis heute weiter besteht.

Seit meiner Niederlassung im Augsburger Raum 1989 habe ich die Freude und Ehre, im Unterricht kontinuierlich mit Horst Hauptmann zusammenzuarbeiten. Neben seiner freundlich-kameradschaftlichen Art, mit der er mich als jüngeren Kollegen von Anfang an gleichberechtigt und ermutigend in die Unterrichtsarbeit einband, beeindruckt mich vor allem seine ausgeprägte Fähigkeit, präzise zu beobachten und in seinem Unterricht stets die objektiven Zeichen und Symptome hervorzuheben, um die Arzneimittelwahl auf klaren, ja nüchternen Kriterien aufzubauen. Hier zeigt sich die Verwandtschaft seiner Homöopathieauffassung zur sog. „Künzli-Schule”. Diese Linie ist ein „Basso continuo” in unserem gemeinsamen Unterrichtskonzept geblieben: Homöopathieausübung und Lehre „nach deutlich einzusehenden Gründen”! (§ 2 Organon)

Was hält einen so vielfältig engagierten Mann im Alter lebendig und jung? - Vor allem seine sehr positive und lebensbejahende Grundhaltung, dann seine Freude am Sport (Tennis) und dazu noch der Chorgesang, den Horst Hauptmann mit großer Freude ausübt. Wir wünschen ihm noch viele erfüllte Lebensjahre im Kreis seiner Familie und Freunde!

Lars B. Stange

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