Aktuelle Ernährungsmedizin 2006; 31 - V28
DOI: 10.1055/s-2006-954481

Qualitätsgesicherte Maßnahmen für übergewichtige Kinder und Jugendliche – Chancen und Risiken für Betroffene, Versorger und Kostenträger – Beitrag zum Symposium Evaluation stationärer und ambulanter Versorgung von adipösen Kindern und Jugendlichen: Eine bundesweite Beobachtungsstudie

R Mann 1, C Goldapp 1
  • 1Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA, Köln)

Einleitung und Ziel: Die BZgA ist eine Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Die BZgA verfolgt das Ziel, bei den Bürgern ein verantwortungsbewusstes Verhalten sowie eine sachgerechte Nutzung des Gesundheitssystems zu fördern. Um diese Ziele zu erreichen werden seitens der BZgA Qualitätssicherungsinstrumente entwickelt, die von den Multiplikatoren als Arbeitshilfen genutzt werden sollen, um für die Betroffenen die bestmöglichen Interventionen zur Förderung deren Gesundheit anzubieten. Methode: Um die Versorgung übergewichtiger und adipöser Kinder und Jugendlicher zu verbessern wurde seitens der BZgA ein Qualitätssicherungsprozess eingeleitet. Im ersten Schritt wurden Qualitätskriterien der Prävention und Behandlung von kindlichem Übergewicht zusammen getragen, auf deren Grundlage eine bundesweite Bestandsaufnahme von Adipositas-Therapieangeboten erfolgte. Im Jahr 2005 startete eine multizentrische Beobachtungsstudie zu den Effekten unterschiedlicher Maßnahmen, die für übergewichtige und adipöse Kinder angeboten werden. Die Studie wird mehr Transparenz über die im Rahmen der Therapie erzielten Veränderungen bringen und somit langfristig zu einer besseren Qualität in der Versorgungssituation adipöser Kinder und Jugendlicher beitragen. Schlussfolgerungen: Die Sicherung der Qualität in Adipositasprävention und -behandlung soll Betroffenen mehr Gesundheit und Lebensqualität, den Versorgern gute Therapieerfolge und damit eine Einkommensquelle und den Kostenträgern einen effizienten Einsatz der Mittel und langfristig Senkung der Kosten bringen. Doch die Interventionen bergen auch Gefahren – sowohl für die Betroffenen, die Anbieter als auch die Krankenkassen. Welche Chancen und Risiken qualitativ hochwertige und weniger wirksame Interventionen für die einzelnen Akteure bergen, wird erläutert.