Pneumologie 2007; 61(1): 15-19
DOI: 10.1055/s-2006-954966
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Beschwerden an den oberen Atemwegen bei obstruktiver Schlafapnoe - Auswirkungen der CPAP-Therapie

Upper Airway Complaints of Patients with Obstructive Sleep Apnea - Effect of CPAPG.  Nilius1 , K.-J.  Franke1 , U.  Domanski1 , K.-H.  Rühle1
  • 1Klinik Ambrock (Leiter K.-H. Rühle) Hagen, Universität Witten-Herdecke
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Publikationsverlauf

eingereicht 18.5.2006

akzeptiert 16.9.2006

Publikationsdatum:
23. Januar 2007 (online)

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Zusammenfassung

Die häufigsten Nebenwirkungen der nächtlichen CPAP-Therapie sind eine subjektiv geklagte Trockenheit an den Schleimhäuten von Nase, Mund und Rachen bei Patienten mit einem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS). Mittels einer visuellen Analogskala wurde das Ausmaß dieser Beschwerden von OSAS-Patienten, die erstmals in einem Schlaflabor untersucht wurden, vor und nach Einleitung der CPAP-Therapie erfasst. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe war das Ausmaß der Beschwerden schon vor Einleitung einer CPAP-Therapie signifikant höher. Nach der ersten Therapienacht nahm das Ausmaß dieser Beschwerden in der Gesamtgruppe noch weiter zu. In der Subgruppenanalyse zeigte sich, dass insbesondere Patienten mit einem geringen Beschwerdeindex vor Therapie oder einem AHI von weniger als 20 unter einer Zunahme der Beschwerden unter der Therapie litten, dagegen fanden wir eine Verminderung der Beschwerden unter Therapie bei den Patienten mit einem hohen Ausgangswert. Ursächlich hierfür vermuten wir einen Rückgang der Mundatmung insbesondere bei den Patienten mit einem hohen AHI, dagegen leiden die Patienten mit einem vergleichsweise leichteren Ausmaß der nächtlichen Atemstörung vermehrt an Nebenwirkungen im Bereich der Schleimhäute. Möglicherweise benötigen gerade diese Patienten eine besondere Sorgfalt bei der Anpassung von Gerät und Maske. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse muss jedoch auch in Betracht gezogen werden, dass der Effekt auf einem rein statistischen Phänomen im Sinne einer Regression zur Mitte beruht.

Mithilfe des hier vorgestellten Fragebogens kann das Ausmaß der Beschwerden erfasst werden.

Abstract

The most common side effects of nocturnal CPAP treatment are problems affecting the mouth, nose and throat in patients with obstructive sleep apnea syndrome (OSAS). Employing a visual analogue scale, the extent of these complaints in OSAS patients who were investigated for the first time in a sleep laboratory was determined prior to and following the initiation of CPAP treatment. In comparison with a control group, the severity of the subjective complaints of dry nose, dry mouth and throat was significantly greater, even before initiation of CPAP therapy. After the first treatment night, the severity of the side effects increased further throughout the entire group. In a subgroup analysis, it was seen that, in particular, those patients with a low pre-treatment complaints index, or an apnea-hypopnea index (AHI) of less than 20, experienced an increase in these complaints while undergoing treatment, whereas those with a high baseline AHI experienced a decrease in complaints during therapy. We surmise that the reason behind this could be a decrease in oral breathing, in particular in those patients with a high AHI, while patients with a comparatively milder degree of disturbed nocturnal breathing experience more side effects involving the oropharyngeal mucosa. These patients may, perhaps, need greater care with the adjustment and fitting of the CPAP device and mask. However, when the data are interpreted it must not be forgotten that this effect might be a purely statistical phenomenon reflecting regression to the mean.

Using the questionnaire described herein, the severity of such complaints can be determined.

Literatur

G. Nilius

Klinik Ambrock

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58091 Hagen

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