Der Nuklearmediziner 2007; 30(4): 234
DOI: 10.1055/s-2006-955248
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Editorial

K. Hahn1
  • 1Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Dezember 2007 (online)

Bei den nuklearmedizinischen Untersuchungsgeräten hat ein entscheidender Umbruch begonnen: Waren bisher Gammakameras, in der Regel in Doppelkopf-Versionen, die Routineuntersuchungsgeräte, dürfte die Zukunft der Nuklearmedizin durch zwei technologische Innovationen geprägt werden und zwar die multimodale Bildgebung sowie die PET-Technologie.

Ein einfaches Beispiel für die Notwendigkeit einer multimodalen Bildgebung findet sich bei der Skelettszintigrafie, in deren Befundung häufig der lapidare Satz auftaucht: „Weitere radiologische Klärung erforderlich oder empfohlen”. Allen diagnostisch Tätigen ist diese unbefriedigende Situation einleuchtend; der nuklearmedizinische Befund ist unklar, der Überweiser zweifelt an der Wertigkeit der nuklearmedizinischen Diagnostik, der Patient ist ebenfalls verunsichert, die tatsächliche Diagnose wird entscheidend verzögert, da häufig erst durch Rückfragen ein übereinstimmender Befund zwischen Nuklearmedizinern und Radiologen erreicht werden kann. Diese Situation, die auch für einige andere nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren gilt, macht klar, dass nuklearmedizinisch-radiologische Kombinationsgeräte in dieser Situation die Diagnostik entscheidend beschleunigen und erleichtern können. Andererseits haben zahllose Publikationen in der Literatur gezeigt, dass auch bei Verwendung von räumlich getrennten nuklearmedizinischen und radiologischen Untersuchungsgeräten eine durchaus vergleichbar gute Diagnostik erreicht werden kann. Voraussetzung hierfür ist allerdings das Vorhandensein eines hochleistungsfähigen PACS-Systemes sowie von geeigneten nuklearmedizinisch-radiologischen Workstations zur gemeinsamen Bildbetrachtung und -befundung.

Auch bei der weltweit sprunghaft ansteigenden Nutzung der PET-Technologie hat sich rasch die Notwendigkeit einer multimodalen Bildgebung gezeigt. Heute werden ausschließlich PET / CT-Kombinationsgeräte routinemäßig angeboten, während einfache PET-Scanner nur noch gebraucht zur Verfügung stehen.

In dieser Situation ist es für alle in der Klinik und der Praxis tätigen Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmediziner von großer Bedeutung, die jetzigen und zukünftigen Produkte der Geräte- und PACS-Firmen kennen zu lernen. Der beste Weg hierfür ist in der Regel die Teilnahme an nationalen und internationalen Tagungen mit dem Besuch der entsprechenden Ausstellungen. Da jedoch dies vor allem für alle in der Praxis Tätigen mit großen organisatorischen Schwierigkeiten und finanziellen Belastungen verbunden ist, haben sich die Herausgeber von „Der Nuklearmediziner” die Aufgabe gestellt, Leserinnen und Leser dieser Zeitschrift durch ein spezielles Themenheft möglichst gut über aktuelle und zukünftige Entwicklungen zu informieren.

Leider haben einige auch international tätige PACS- und RIS-Firmen das Angebot zur Präsentation ihrer Produkte nicht wahrnehmen wollen, dennoch glauben wir, dass dieses Heft einen umfassenden Überblick über die aktuellen und zukünftigen Produkte im Bereich von Gerätetechnik, PACS- und RIS-Systemen bietet.

Prof. Dr. med. Klaus Hahn

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin · Klinikum der LMU München - Innenstadt

Ziemssenstr. 1

80336 München

Telefon: +49 / 89 / 51 60 24 43

Fax: +49 / 89 / 51 60 44 88

eMail: klaus.hahn@med.uni-muenchen.de