Z Gastroenterol 2006; 44 - P_36
DOI: 10.1055/s-2006-955506

Hemodynamische Effektivität des neuen Resolution® Einmal-Clip-Applikator im Vergleich zur Injektionstherapie in der Behandlung der GI-Blutungen: Eine experimentelle prospektive Testung am compactEASIE

J Maiss 1, C Baumbach 1, Y Zopf 1, A Naegel 1, M Wehler 1, T Bernatik 1, EG Hahn 1, D Schwab 2
  • 1Med. Klinik I, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 2Krankenhaus Martha Maria, Nürnberg

Hintergrund: Ulcera sind die häufigste Ursache für obere GI-Blutungen. Die Clip-Therapie wurde als effektive Blutstillungsmethode neben der Injektionstherapie etabliert. 2004 wurde mit dem Resolution Clip (Boston Scientific) ein neuer Einmalclip eingeführt. Vergleichende Untersuchungen an objektiven Parametern zu diesem Clip-Typ zur Injektionstherapie existieren nicht. Methoden: Wir verglichen prospektiv randomisiert den neuen Resolution-Clip (n=40) mit der traditionellen Injektionstherapie (n=40) in einem experimentellen Aufbau zur endoskopischen Blutstillung am compactEASIE®-Simulator (ausgestattet mit Organpaket zur Blutungssimulation). Das künstliche Blutzirkulationssystem im Simulator wurde mit einem Messsystem zur blutigen arteriellen Druckmessung verbunden. Vier Endoskopiker mit unterschiedlicher Erfahrung applizierten je 10 Clips bzw. führten eine Injektionstherapie mit 4×10ml NaCl-Lösung gemäß Randomisierungsliste durch. Der Druck im Perfusionssystem wurde über 1 Minute vor und nach jeweiliger Therapie gemessen, um somit den Effekt der Therapie als Ausdrucks des Effekts auf die Reduktion des Gefäßdurchmessers zu objektivieren. Die Applikabilität des neuen Clips wurde anhand einer visuell analogen Scala (0–100) überprüft. Ergebnisse: Je 40/40 Clips bzw. Injektionen wurden erfolgreich appliziert. Beide Therapieverfahren führten zu einem Anstieg des max. Systemdrucks (Resolution-Clip 71,8±66,8mmHg, p<0.001; Injektion 71,9±53,8mmHg, p<0,001), was einer signifikanten Reduktion des Gefäßdurchmessers entspricht. Der direkte Vergleich der Therapieformen konnte keine signifikanten Unterschiede in der max. Drucksteigerung (p=0,995) nachweisen. Jedoch kam es beim mittleren Druckanstieg zu einem signifikanten Unterschied (p=0,021) zwischen Clip (49,3±67,0mmHg) vs. Injektion (19,9±41,6mmHg). Die Bewertung der Applikabilität war sowohl bei Assistenz (84±13) und Endoskopiker (86±16) nicht signifikant verschieden (p=0,402). Schlussfolgerung: Es konnte kein Unterschied in der hämostatischen Effektivität für beide Therapieverfahren bzgl. der max. Reduktion des Gefäßdurchmessers gezeigt werden, jedoch war der Clip bei der mittleren (dauerhafte) Reduktion des Gefäßdurchmessers der Injektionstherapie überlegen.