Rofo 2006; 178 - A29
DOI: 10.1055/s-2006-956214

Einfluss der Untersuchungs- und Rekonstruktionsparameter auf die koronare Kalksalzbestimmung bei der 16-Zeilen Spiral Computer Tomographie: Eine Phantomstudie

P Begemann 1, U van Stevendaal 2, M Grass 2, G Adam 1
  • 1UKE Hamburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
  • 2Philips Research Laboratories Hamburg

Zielsetzung: Messung des Einflusses der Untersuchungs- und Rekonstruktionsparameter auf die koronare Kalksalzmessung an einem stationären und bewegten Herzphantom. Material und Methoden: Ein Kalkscore-Phantom mit Hydroxylapatit-gefüllten zylindrischen Bohrlöchern (0,5 bis 4mm) wurde an einem dreidimensional bewegten Herzphantom befestigt. Durchführung hochauflösender Untersuchungen ohne Bewegung/EKG-gating als Basisuntersuchungen. Stationäre Messungen wurden mit 60, 80 und 95 Schlägen/Minute, Pitch 0,2 und 0,3 und Kollimationen von 16×0,75mm und 16×1,5mm durchgeführt. Bildrekonstruktionen erfolgten mit einem „real cone-beam multy-cycle“-Rekonstruktionsalgorithmus in 3/3mm (Schichtdicke/Inkrement), 0,8/0,4mm (16×0,75mm) und 2/1mm (16×1,5mm). Bewegte Messungen erfolgten für 50–90 und 95 Schlägen/Minute. 0,42s Gantry-Rotationszeit für alle Herzraten und zusätzlich 0,5s für 70 und 90 Schläge/Minute. Bestimmt wurden Kalkvolumen und Agatston-Score. Berechnung der zeitlichen Auflösung und der vom Rekonstruktionsalgorithmus verwendeten Herzzyklen-Anzahl. Ergebnisse: Hochauflösende Untersuchungen konnten das Kalkvolumen mit einer hohen Genauigkeit (0,81% Abweichung) messen. Stationäre Messungen zeigten Volumen-Abweichungen von ca. -6% (16×0,75mm, 0,8/0,4mm) bis knapp -25% (16×1,5mm, 3/1,5mm). Dynamische Messungen zeigten Abhängigkeiten vom rekonstruierten RR-Interval, Kollimation, Pitch, Herzrate sowie Rotationszeit. Nachweis von Korrelationen mit den zeitlichen Auflösungen. Der Agatston-Score zeigte den Volumenmessungen entsprechende Abweichungen. Schlussfolgerung: Höhere Messgenauigkeiten bei koronarer Kalksalzbestimmung lassen sich mit niedriger Kollimation, Pitch und Herzrate sowie dünner überlappender Bildrekonstrution erreichen lassen. Die bestehenden Richtlinien zur Durchführung und Beurteilung der koronaren Kalksalzmessung sind gegebenenfalls den fortschreitenden technischen Entwicklungen anzupassen.