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DOI: 10.1055/s-2006-956217
Perkutaner Pulmonalklappenersatz mit selbst-expandierenden Stents: Eine Langzeitstudie im Schafmodell
Zielsetzung: Seit wenigen Jahren wird die perkutane Pulmonalklappenimplantation als Alternative im Bereich der kongenitalen Herzchirurgie an wenigen Zentren klinisch angewandt. Bisher wurden Stahl-Stents verwendet. Ziel dieser Studie war es selbstexpandierende, klappentragenden Stents nach perkutaner Implantation in Pulmonalposition zu evaluieren. Material und Methoden: Klappentragende Segmente boviner Jugularvenen wurden in selbst-expandierende Nitinol-Stents eingenäht. Die Implantation in Pulmonalposition wurde an neun Schafen (25–32kg) evaluiert. Mittels eines modifizierten industriell hergestellten Implantationskatheters (22 French) wurden die klappentragenden Stents transfemoral implantiert. Nach drei Monaten wurden die Tiere anhand hämodynamischer Parameter, sowie Angio- und Echokardiographie erneut untersucht. Postmortem wurden die Stents makro-pathologisch untersucht.
Ergebnisse: Zwei Tiere verstarben kurz nach Pulmanalklappenimplantation aufgrund einer internen venösen Blutung. Ein weiters Schaf starb nach 10 Wochen aufgrund einer Neo-Klappenendokarditis. Die übrigen sechs Tiere erreichten das Studienende nach drei Monaten. Die orthotope Implantation in Pulmonalisposition wurde bei fünf Tieren erreicht. Bei einem Tier wurde supravalvulär implantiert. Der transvalvuläre Druckgradient betrug initial im Mittel 5,1±4,0mmHg (n=5), und 3,6±1,6mmHg nach drei Monaten (n=5). Die Neo-Klappen waren angio- und echokardiographisch kompetent ohne paravalvuläre Lecks. Nach Explantation fanden sich intakte klappentragende Stents ohne Thrombosierungen. Schlussfolgerung: Mit dieser tierexperimentellen Studie konnte erstmals eine gute Langzeitfunktion von perkutan implantierten selbst-expandierbaren Nitinol-Stents in Pulmonalisposition gezeigt werden.