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DOI: 10.1055/s-2006-959057
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
PIAMA-Studie - Kochen mit Gas - häufiger Allergien und Asthma?
Publication History
Publication Date:
11 December 2006 (online)
Umweltfaktoren gewinnen in der Pathophysiologie von Allergien und Asthma bronchiale immer größere Bedeutung. Inwieweit Equipment und Belüftungssituation in der Küche eine Rolle spielen, untersuchte eine niederländische Arbeitsgruppe. Allergy 2006; 61: 563-568
Beim Kochen mit dem Gasherd im Vergleich zum Elektroherd kommt es vermehrt zu nasalen Symptomen (Bild: Archiv, nachgestellte Situation).
In Holland kocht fast jeder mit Gas. Nach einer Untersuchung im Jahr 2000 hatten von 100 Haushalten lediglich 17 einen Elektroherd. Gasbetriebene Geräte führen zu einer höheren NO2-Konzentration der Raumluft. Inwieweit dies zu einer Gesundheitsbelastung führt, ist umstritten. An der Universitätsklinik Utrecht nutzte man Daten aus der PIAMA-Studie (Prevention and Incidence of Asthma and Mite Allergy). Diese Multicenter-Untersuchung erfasste alle Neugeborenen und erhob bis zum achten Lebensjahr regelmäßig Befunde über eine mögliche Allergie oder Asthma.
Für die vorliegende Analyse standen Daten von 3 000 4-jährigen Kindern zur Verfügung. In 647 Fällen wurden Antikörpertests (IgE) durchgeführt. Willers et al. werteten einen Fragebogen aus, bei dem die Art zu kochen, Küchengröße, Ab- und Belüftungssituation sowie Allergie- und Asthmasymptome erfragt wurden. Somit konnten nicht nur eine mögliche Beziehung zwischen Kochgerät (Gas- oder Elektroherd) und Klinik beurteilt, sondern auch andere Einflussfaktoren berücksichtigt werden.
Häufigste Beschwerden waren transiente Atemnot (28,5%), nasale Symptome (22,1%) und Ekzeme (18,3%). Erwartungsgemäß waren die meisten Haushalte mit Gasherden bestückt. Überwiegend war eine effektive Dunstabzughaube installiert. Die meisten Küchen hatten hatten einen Rauminhalt >25 m³ und galten somit als großzügig. Die Ventilationssituation war trotzdem wegen fehlender Fenster und Türen nach draußen oftmals unzureichend.