Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2006; 3(4): 230-232
DOI: 10.1055/s-2006-971074
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Orale Chemotherapie beim Mammakarzinom

K. Krauß, J. Huober
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Publication Date:
16 February 2007 (online)

 

Dr. Katja Krauß

Mit Capecitabin und Vinorelbin stehen in der Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms orale Präparate als Monotherapien oder als Kombinationspartner zur Verfügung. Die orale Applikationsform kommt dem Wunsch der Patientinnen nach mehr Unabhängigkeit, weniger Injektionen und selteneren Arztbesuchen entgegen.

Die systemisch applizierte Chemotherapie ist heute ein wichtiger Bestandteil der Therapie der Brustkrebserkrankung sowohl in der adjuvanten als auch in der metastasierten Situation. Die Zielsetzung der systemischen Therapie in der adjuvanten Situation ist die Verhinderung einer späteren Rezidiv- oder Metastasenbildung. Hier kommen in Abhängigkeit von den aktuell zur Therapieentscheidung heranziehbaren prädiktiven Faktoren - endokrine Sensitivität, Überexpression von HER2-neu - bei entsprechender Risikokonstellation der Tumorerkrankung unterschiedliche Chemotherapiekombinationen zum Einsatz. Orale Chemotherapeutika haben hier noch keinen festen Stellenwert - abgesehen von der oralen Cyclophosphamidgabe im Rahmen eines CMF- oder FEC-Schemas. Allerdings wird Capecitabin in mehreren aktuellen neoadjuvanten und adjuvanten Therapiestudien als Kombinationspartner mit Taxanen (Gepar-Quattro-, GAIN-Studie) und für Patientinnen über 64 Jahre auch als Monotherapie (ICE-Studie) getestet. Ebenfalls für ältere Patientinnen wird eine niedrigdosierten orale Cyclophosphamid/Methotrexat-Kombination (CASA-Studie der IBCSG) evaluiert.