Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1991; 26(4): 191-195
DOI: 10.1055/s-2007-1000562
Allgemeinanästhesie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bereitstellung und perioperative Transfusion von Erythrozytenkonzentraten

Ordering and Transfusion of Red Cell ConcentratesA. Prengel, J. Kilian
  • Universitätsklinik für Anästhesiologie, Klinikum der Universität Ulm (Leiter: Prof. Dr. F. W. Ahnefeld, Prof. Dr. Dr. A. Grünert)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Eine früher erarbeitete Liste über die für bestimmte Operationen anzufordernde Zahl von Blutkonserven wurde überprüft, da sich durch Anwendung verschiedener Verfahren der Blutbedarf geändert hatte und wir, auch wegen der potentiellen Gefahr einer HIV-Infektion, die Indikation zur Transfusion weniger häufig als früher stellten. - Bei 1035 Patienten wurde die Anzahl der in der Anästhesiesprechstunde angeforderten der Anzahl der perioperativ transfundierten Konserven gegenübergestellt; zusätzlich wurden Faktoren, die zu einer erhöhten Blutanforderung führten, dokumentiert. - Das Verhältnis angeforderter zur Anzahl transfundierter Konserven betrug insgesamt 596 zu 97. Für einzelne Bereiche betrugen die entsprechenden Verhältnisse: in der Urologie 392 zu 78, in der Gynäkologie 179 zu 18 und in der HNO- und Augenheilkunde 25 zu 1. Mehranforderungen waren durch Antikoagulation, Anämie, Begleiterkrankungen und operative Besonderheiten bedingt. - Da zu viele Konserven unnötigerweise gekreuzt werden, erarbeiteten wir eine revidierte Empfehlungsliste, nach der für bestimmte Eingriffe präoperativ nur noch Blutgruppenbestimmung sowie Antikörpersuchtest durchgeführt werden sollten.

Summary

A previously used order schedule for precuring blood concentrates was reviewed, as the need for blood had changed due to the application of blood saving methods. Furthermore, the indication to blood transfusion has been reduced as a result of the potential danger of infection with AIDS. - In 1035 patients, we compared the number of preoperatively ordered with the number of perioperatively transfused units of blood. In addition, we documented the factors which lead to increased blood ordering. The relation between ordered and transfused units of blood in total was 596/97 (Urology: 392/78, Gynaecology: 179/18, ENT and Ophthalmology: 25/1). Anticoagulation, anaemia, secondary illnesses and specific surgical problems have been identified as factors leading to increased blood ordering. As to many units of blood are being crossmatched without being transfused, we developed a revised blood ordering schedule. According to this schedule for certain surgical procedures typing and screening only should be done rather than crossmatching.