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DOI: 10.1055/s-2007-1000698
Aspekte psychischer Störungen bei japanischen Studenten
Aspects of Ailments Among Japanese StudentsPublication History
Publication Date:
10 January 2008 (online)

Abstract
The present study discusses the reasons which moved 88 students during one year from April 1987 till March 1988 to make their first spontaneous visit to the Department of Psychiatry in the Health Service Center of Tokyo University. The number of patients amounted to 0.60% of the total student enrollment during the period mentioned. The sufferings which motivated their visits could be phenomenally divided into two sectors. The first sector was related to the individual problems of the students and could be subdivided into somatic and psychic spheres. To the other sector belonged the social or intersubjective relationships with either a general or a special point of reference. The majority of cases (ca. 70 % of all patients) fell into the individual sector. Some reasons for this distribution are discussed. Among the patients there was a large percentage of freshmen. This seems to be due to the internal and external milieu changes caused by entering the university life. The ICD-9 diagnosis showed that ca. 80% of the patients exhibited Neurotic disorder and Adjustment reactions. This raises the question of applicability of ICD-9 to minor ailments, frequent among the clients of a Student Health Center. The dominant source of troubles motivating students to seek psychiatric help appeared to be problems connected with the academic life, like entrance into the university, examinations, choice of field of study, and graduation.
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurden die Beweggründe der 88 Studenten untersucht, die sich im Zeitraum eines Jahres von April 1987 bis März 1988 aus eigenem Antrieb erstmalig in der psychiatrischen Abteilung der Studentenambulanz der Tokyo-Universität vorstellten. Die Klientenzahl betrug 0,6 % der gesamten Studentenzahl im Untersuchungszeitraum. Die zur Konsultation der psychiatrischen Beratungsstelle führenden Leiden der Studenten wurden phänomenologisch in zwei Bereiche unterteilt: Der erste Leidensbereich umfaßte die individuellen Probleme der Studenten, welche in eine somatische und eine psychische Sphäre gegliedert werden konnten. Unter dem anderen Leidensbereich wurden die mitmenschlichen bzw. intersubjektiven Konflikte subsumiert, bei denen ein allgemeiner von einem speziellen Bezug abgegrenzt wurde. 70% der absoluten Probanden konnten dem individuellen Leidensbereich zugerechnet werden, wofür die wesentlichen Gründe diskutiert werden. Auffallend war das zahlenmäßig überwiegende Betroffensein von Studenten im ersten Universitätsjahr, wobei die inneren und äußeren Milieuveränderungen beim Eintritt ins Hochschulleben offenbar eine entscheidende Rolle spielen. Entsprechend den Diagnosekriterien des ICD-9 zählten ca. 80 % der Patienten zur Gruppe der neurotischen Störungen und Anpassungsstörungen, wobei sich die Frage nach der prinzipiellen Anwendbarkeit der ICD-9 auf mäßig ausgeprägte Schweregrade psychischer Alterationen stellt, wie sie bei Patienten der Studentenambulanz in der Regel vorliegen. Als die wichtigste, die Probanden zum Aufsuchen der ärztlichen Beratungsstelle motivierende Leidensquelle ließen sich Probleme des akademischen Lebens, wie Studienbeginn, Prüfungen, Fachwahl und Studienabschluß feststellen.