Abstract
The historic roots of the term placebo, its development from religious to secular use and finally its establishment as a medical terminus at the end of the 18th century are described. After the first and rare placebo publications in the 30ties and 40ties a sudden increase in the number of published placebo articles took place since 1950. In the following decades the progress in experimental placebo investigations was overwhelming and placebo phenomena. more and more became a subject of scientific inquiry in its own. An overview of the experimental results of this period concerning the efficacy and toxicity of placebo interventions is given. Existing attitudes and prejudices to placebos are confronted with hard data from empirical studies. In particular the 'myth of the non-specifity of placebos' will be critical reviewed and reconsidered. Finally, after a short retrospective view to placebo definitions in medical dictionaries since the 19th century the actual controversy between pharmacological and general placebo definitions is outlined. Two modern definitory propositions of Shapiro and Morris, 1978, and Brody, 1980, are presented and discussed in detail.
Zusammenfassung
Die historischen Wurzeln des Plazebobegriffes und seine Entwicklung vom biblischen zum säkularen Gebrauch und schließlich zum medizinischen Fachterminus Ende des 18. Jahrhunderts werden beschrieben. Nach dem Erscheinen der ersten, jedoch noch spärlichen Plazebopublikationen in den 30er und 40er Jahren ist ab 1950 ein sprunghafter Anstieg der Publikationstätigkeiten zu verzeichnen. In den darauffolgenden Jahrzehnten kam es zu einer teilweise rasanten Entwicklung auf dem Sektor der empirischen Plazeboforschung, in der Plazebophänomene auch als eigenständiger wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand zunehmend Beachtung fanden. Die vorwiegend in dieser Zeit durchgeführten Untersuchungen hinsichtlich der Effektivität und Toxizität von Plazebointerventionen werden zusammenfassend dargestellt. Dabei werden die Einstellungen und Vorurteile, die teilweise auch heute noch gegenüber Plazebos bestehen, der jeweiligen empirischen Befundlage kritisch gegenübergestellt. Insbesondere der ,,Mythos von der Unspezifität von Plazebos" wird auf seine Vereinbarkeit mit den experimentellen Befunden hin überprüft. Schließlich wird nach einem kurzen Rückblick auf die Entwicklung lexikalischer Plazebodefmitionen seit dem 19, Jahrhundert die aktuelle Kontroverse zwischen vorwiegend pharmakologisch orientierten 'und allgemeineren Ansätzen skizziert. Zwei neuere übergreifende Definitionsversuche von Shapiro und Morris, 1978, und Brody, 1980, werden ausführlich dargestellt und anschließend diskutiert.
schlüsselwörter
