Abstract
The social psychiatry and the interactional communication research have only turned in the last years to the investigation of the sociodynamic aspects of depression. In this article especially the new anglosaxons studies are refered.
Concerning the social psychiatric aspect, the handicap of depressives is greatest in innerfamiliar and emotional sphere and is relatively less marked in professional and instrumental work. Depressives are additionnaly handicaped in the extrafamiliar field, because they are less esteemed as attractive and more avoided by other people than non-depressive psychiatric patients and healthy control persons.
Personality orientated research of families show, that the relations of depressive couples have a complementary structure. The depressive is in the regressive-helpless, the partner in the progressive-dynamic position.
In interaction research there becomes apparent a communication-structure, which is specific for depression. The conversation of a depressive with his partner is more affective, tensioned and selforientated than the conversation of a depressive with a stranger and the conversation of psychic healthy control pairs.
Zusammenfassung
Die Sozialpsychiatrie und die interaktionelle Kommunikationsforschung haben sich erst in den letzten Jahren dem Studium der soziodynamischen Zusammenhänge der Depression zugewendet. In einer Literaturübersicht werden vor allem die neueren anglosächsischen Untersuchungen zu dieser Thematik referiert.
Nach den sozialpsychiatrisch ausgerichteten Arbeiten wirkt sich die Behinderung Depressiver am stärksten im innerfamiliären und emotionalen Beziehungsbereich aus und weniger bei beruflichen und instrumentalen Aufgaben. Im außerfamiliären Kontaktbereich sind Depressive dadurch behindert, daß sie von anderen Menschen vergleichsweise vermehrt als unattraktiv eingeschätzt und gemieden werden als nicht-depressive psychiatrische Patienten und als gesunde Kontrollpersonen.
Was die Paarbeziehungen Depressiver betrifft, weisen persönlichkeitsorientierte Familienuntersuchungen darauf hin, daß der Partner eine zum Depressiven komplementäre Beziehungsstruktur einnimmt. Der Depressive hat dabei die regressivhilflose, der Partner die progressiv-dynamische Position inne.
In Kommunikations- und Interaktionsstudien zeichnet sich ein depressionsspezifisches Kommunikationsmuster ab, das nicht nur für die depressive Person, sondern für beide Ehepartner charakteristisch ist. Das Gespräch eines Depressiven mit seinem Partner ist gefühlsbetonter, gespannter und selbstbezogener, als das Gespräch des Depressiven mit einer ihm fremden Person und das Gespräch von psychisch gesunden Kontrollpaaren.
