Zusammenfassung
Obwohl einige Autoren über eine Steigerung der Reanimationsquote bei Beginn der kardiopulmonalen
Reanimation (CPR) durch Laien berichten, erfolgt diese Unterweisung in der Bundesrepublik
Deutschland nicht. Inwieweit Laien Erste-Hilfe-Kenntnisse vermittelt werden können,
wurde im Rahmen einer Testung bei 647 Probanden ermittelt. In der Erkennung der Symptomatik
einer Atemstörung waren 60 % in der Lage, die Situation richtig einzuordnen. Nur 1
Drittel (35 %) der Probanden, deren Erste-Hilfe-Kurs länger als 2 Jahre zurücklag,
konnten eine sichere Überprüfung der Atmung durchführen. Die Maßnahme der Atemspende
zeigte deutliche Mängel. Schon 1 Jahr nach der Unterweisung traten bei 30 % Schwierigkeiten
in der richtigen Positionierung des Kopfes auf. Bei länger als 2 Jahre zurückliegender
Unterweisung waren nur noch 39 % der Probanden in der Lage, ein ausreichendes Atemzugvolumen
einzublasen. In einem zweiten Test wurden 198 Sanitäter, die an einem Herz-Lungen-Wiederbelebungs-Kurs
teilgenommen hatten, überprüft. Nur 53,2 % hatten ausreichende theoretische Kenntnisse.
Die Durchführung der Einhelfer-Methode der CPR wurde von 40 % und die Zweihelfer-Methode
von 55 % effizient angewandt. Aufgrund der Ergebnisse muß festgestellt werden, daß
eine einmalige Unterrichtung von Laien nicht in der Lage ist, ausreichende Kenntnisse
für den Notfall zu vermitteln. Es wird deshalb vorgeschlagen, eine verbindliche und
kontinuierliche Unterweisung einzuführen, die besonders Jugendlichen die Maßnahmen
der Erste Hilfe und in diese integriert, die CPR vermitteln soll. Bevor ein breit
angelegtes, isoliertes Programm einer Laienunterweisung der CPR begonnen wird, sollte
der Ausbildungsstand der professionellen Helfer angehoben werden und die Primitivmaßnahmen
der Ersten Hilfe vermittelt werden.
Summary
Although some authors report an increase in the rate of successful resuscitation if
cardiopulmonary resuscitation is initiated by laymen, no appropraite training is carried
out in the Federal Republic of Germany. In a test comprising 647 persons we studied
to what extent it is possible to impact first aid know-how to bystanders. 60 % were
in the position to recognise the presence of distinct signs of respiratory failure
and to assess the situation correctly. Only one-third (35 %) of the participants,
who had taken the first-aid course more than two years before the test, were able
to carry out a proper examination of the respiration. The technique of ventilation
was definitely deficient. Already one year after the instruction 30 % found it difficult
to position the head correctly. More than two years after the instruction 39 % of
the tested persons were able to insufflate a sufficient tidal volume. In a second
test 198 emergency medical technicians were examined who had taken part in a cardiopulmonary
resuscitation course. Only 53,2 % had sufficient theoretical knowledge. 40 % could
apply efficiently the single-person-method of basic life support and 55 % the corresponding
two-person-method. These results prove that a once-only instruction of bystanders
does not suffice by itself to impart sufficient knowledge for handling the emergency
situation. It is, therefore, proposed to introduce compulsory and continuing instruction
as a progressive teaching schedule - especially to young people - in first aid and,
integrated into this programme, the methods of cardiopulmonary resuscitation.