Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_02_02
DOI: 10.1055/s-2007-1002905

Was wollen Frauen? Sicht der Frauen auf die Geburtsbetreuung in zwei unterschiedlichen Versorgungskonzepten – Interventionsstudie Versorgungskonzept Hebammenkreißsaal

N Bauer 1, F zu Sayn-Wittgenstein 1, R Schaefers 1
  • 1Fachhochschule Osnabrück Verbund Hebammenforschung, Osnabrück

Einleitung

Die Studie des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts „Gesundheitsförderung im Geburtsprozess“ intendiert einen Vergleich zwischen dem – in Deutschland – neuen Modell Hebammenkreißsaal und dem üblichen ärztlich geleiteten Kreißsaalmodell. Der Hebammenkreißsaal stellt ein hebammengeleitetes geburtshilfliches Betreuungsmodell im klinischen Setting dar. Hebammen betreuen gesunde Frauen in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt sowie im Wochenbett selbstständig und eigenverantwortlich. Bei Regelwidrigkeiten wird ein Arzt hinzugezogen. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurden interdisziplinär Kriterien erarbeitet.

Methode

Die Studie basiert auf einem prospektiven (randomisierten) kontrollierten Studiendesign. No-Risk- bzw. Low-Risk-Frauen wurden entweder in der Interventionsgruppe (Hebammenkreißsaal) oder der Kontrollgruppe (üblicher ärztlich geleiteter Kreißsaal) während der Geburt betreut. T1=Dokumentation während der Geburt durch die betreuende Hebamme (n=238). T2=Postalische Befragung der Studienteilnehmerinnen mittels Fragebogen acht Wochen nach der Geburt (n=198). Die Rücklaufquote beträgt 83,2%. Datenerhebung: Januar 2005 bis November 2006.

Ergebnisse

Die Studienteilnehmerinnen wurden gebeten Fragen zu verschiedenen Aspekten ihrer Geburt und der Betreuungsgestaltung–Aufklärung, Informationsgefühl, Einbezug in Entscheidungen, Wahlmöglichkeiten, Mit- und Selbstbestimmung, Unterstützung durch die Hebamme, Kontinuität der Betreuungspersonen und Kontakt zum Kind–zu beantworten. Darüber hinaus interessierte das Stillverhalten sowie das physische als auch psychische Wohlbefinden post partum.